Mittwoch, 20. Januar 2010

Falschaussage

Gesucht wegen Falschaussage* zum Regionalbahnprojekt:


Sollten die extern verlinkten Bilder nicht mehr online sein, ist es auch nicht weiter schlimm, da man diese Herren vergessen sollte - solange sie solche Meldungen verzapfen. Aber ich will gern als Entschuldigung akzeptieren, dass sie einfach nur nichts davon verstehen.

*)nicht im jursitischen Sinne zu verstehen, denn die Politik hat´s je selten mit der Wahrheit

Freitag, 15. Januar 2010

Standortbestimmung


Jetzt ist also die Sache aus dem Sack. Ganz unbeteiligt bin ich an der Sache nicht, wollte ich doch stets klare Verhältnisse bei der Beurteilung von Bebauungsplänen in Hall bekommen. Andererseits ist das nun berichtete noch kein demokratisch hergestellter Beschluss sondern nur ein erstes Statement.

Man sollte sich immer bewusst sein, dass wir alle Narren in einem Spiel sind, das keiner von uns wirklich überblickt aber hoffentlich alle nach bestem Wissen und Gewissen spielen.

Mir hat ein Kollege angeraten, meine Beweggründe für die Regionalbahn rechtzeitig zu dokumentieren, damit, falls eine dieser Annahmen eintreten sollte, ich dann sagen kann, „ich hätte es immer schon gesagt“. Das will ich gern tun, auch wenn das mehr eine Eitelkeit ist, und möchte gleich eine Haftungseinschränkung aussprechen: „Jemand, der glaubt Dinge kommen zu sehen (denn wissen tut er es auch nicht), ist nicht zwingend der, der die Dinge auch verursacht (in meinem Fall gibt es eine gewisse Mitschuld, da ich auch noch gelegentlich mit dem Auto fahre und noch mit Öl heize).“


Was ist meine Sicht der Dinge?

Unsere Primärenergie ist fossil. Darunter ist das Öl wesentlich, da es nicht allein Primärenergie für unseren Verkehr sonder auch Baustoff für unser Verkehrsnetz ist. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Doch ich habe selten soviel Gottvertrauen wahrgenommen, wie in dieser Angelegenheit, in der man voll darauf vertraut, dass alles so weitergeht wie bisher.

Meiner Ansicht nach, wird uns diese Öl-Energie in den nächsten zehn Jahren merkbar abhanden kommen; vorerst wahrscheinlich noch abgeschwächt durch die technischen Neuerungen (Dreiliterauto, vielleicht auch Öl aus der noch in größeren Mengen vorhanden Kohle), später dann umso radikaler. Auch der Straßenerhalt wird ein Problem werden, da der notwendige Baustoff nicht oder nur mehr teuer verfügbar ist.

Warum hat man am Beginn der industriellen Revolution nur wenig Straßen aber umsomehr Bahnen gebaut?. Weil diese durch die Art des Fahrwegs ökonomischer mit der zur Verfügung stehenden Energie umgehen (weniger Rollreibung, bewusste Trassierung im Hinblick auf sparsamen Energieaufwand).

Wir werden dorthin zurückkehren. Die Zeit der Energieverschwendung (sie ist bereits vergangen!) beruht nicht zuletzt auf dem Energieüberschuss, den die industrielle Revolution hervorgerufen hat, der bereits aufgebraucht ist und die Illusion über dessen Verfügbarkeit nur noch vom Verbrennen fossiler Vorräte aufrecht erhalten wird.

Was bedeutet das im Tiroler Zentralraum?. Haben wir genug heimische Energie (Wasserkraft, Windkraft, Solarkraft, da muss man natürlich aktiv werden und auch manches tun, was bisher nicht en vogue ist) so können wir eventuell auf einem vergleichbaren Niveau, wie bisher leben. Allerdings ohne Auto als Hauptverkehrsträger. Die als Ersatz dafür notwendige Infrastruktur muss aber rechtzeitig aufgebaut und verbessert werden. Den auch der Bus fährt mit Ölderivaten auf Fahrbahnen aus Ölderivaten. Selbst wenn der Bus mit Strom fährt, bleibt noch das Problem des Fahrbahnerhalts.

Straßenbauten, wie der Ausbau der Hallerstraße in Thaur und Hall oder die Untertunnelung der Grassmayrkreuzung in Innsbruck, haben vor diesem Hintergrund nur ideellen Wert für künftige Archäologen, die sich darüber wundern können, wofür das gebaut wurde und wahrscheinlich mangels Begründbarkeit auf eine Art Kult tippen.

Somit denke ich, dass wir um 2020 beginnen werden, im Alltagsleben (nicht als Sport) dort zu Fuß zu gehen, wo keine Bahn und damit auch keine anderer Ersatz mehr hinfahren wird. Insofern erscheint auch der Fertigstellungszeitpunkt der ersten Regionalbahnphase Völs – Rum (dieser Zeitpunkt wird doch eher in Richtung 2020 tendieren, da man schon bisher so lahm und zögerlich vorging und das späterhin schon wegen der steigenden Energiepreis nicht besser wird) zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt gesetzt: Nämlich dem, an dem alle Umlandgemeinden um Bahnerschließungen betteln werden, man aber vielen sagen wird müssen, dass sie dann doch nur mehr umsiedeln können.

Es gilt also rechtzeitig das Betriebssystem unserer Zivilisation umzustellen. Derzeit sind wir auf „Auto-Öl“ und meinen, dass die Bahn nur eine emulierte Applikation (weil eigentlich ein anders Betriebssystem) auf diesem Betriebssystem ist. Insofern ist also TT-. Nachricht eine Momentaufnahme, die glücklicherweise ein warnender Anstoßpunkt ist, aber wenn wir richtig darauf reagieren keine langfristig Entwicklung definiert. Man kann den dort dargelegten Aussagen nur beipflichten – wenn jemand nicht will, kann man ihn nicht zwingen – die Folgen hat in diesem Fall aber die Allgemeinheit zu tragen und es ist schon aufgrund der noch anstehende Bauzeit der Regionalbahn zwischen Rum und Völs etwas Zeit (zwei Gemeinderatsperioden) gegeben, zu tiefer gehenden Erkenntnissen in Stadt und Umland zu kommen.