Mittwoch, 5. September 2012

Was soll ich mich ärgern, wenn der LKW  mit dem Kennzeichen IL 772 BF heute abend am Südring bei mir, an der Ampel wartend, vorbeibretterte und es schaffte, die realtiv kleine Lacke in der Spurrille so aufzuwühlen, dass das Wasser dann von meinem Scheitel herunter rann (bei immerhin ca. 1,97m). 
Schwimmen gehe ich ja auch. Da bin ich nicht wasserscheu. 
Und dreckig war das Wasser auch kaum. 
Und eine polizeiliche Anzeige würde wohl auch im Sande verlaufen.

Immerhin hat es gereicht, nun doch diesen kleinen Leserbrief, der bei mir seit 14 Tagen herumliegt,  zum wohl genug durchgekauten Thema E10 abzuschicken:


Ich bin bis vor kurzem der Meinung gewesen, dass die Beimengung von Biosprit unethisch ist. Mittlerweile denke ich, dass die Maßnahme dazu beitragen wird, einen für die Entwicklungsländer bereits deutlich spürbaren, in weiterer Folge auch für uns unvermeidbaren Wandlungsprozess zu fördern. Wenn man Nahrungsmittel- und Treibstoffproduktion gegenüberstellt, vergleicht man automatisch Brennwerte und Preise dieser beiden „Lebensmittel“. Die Brennwerte vom Liter Treibstoff zu Mehl verhalten sich ungefähr wie 40 zu 1, während beim Preis noch ein Verhältnis von 2,5 zu 1 besteht.
Bei einer Angleichung an den Lebensmittelpreis müsste sich der Treibstoffpreis verfünfzehnfachen. Wem das zu abwegig erscheint, sollte sich vorstellen, es gäbe einen Weg, aus Erdöl Nahrungsmittel herzustellen, wie das indirekt in unserer hoch technisierten Landwirtschaft bereits passiert. Diese Tatsache stellt den unverhältnismäßigen Anstieg der Nahrungsmittelpreise im Verhältnis zum moderaten Anstieg der Treibstoffkosten in Frage. Mit oder ohne Biospritbeimengung wird die Frage nach der weltweiten Verteilungsgerechtigkeit in den folgenden Jahren immer drängender. Der Biosprit ist dabei nur ein Beschleuniger der Vorgänge.

Vielleicht fährt man dann bei Regen auch bedachter. 8,4 € (40x1,4x15/100) pro Kilometer sind doch eine Stange Geld.