Was soll ich mich ärgern, wenn der LKW mit dem Kennzeichen IL 772 BF heute abend am Südring bei mir, an der Ampel wartend, vorbeibretterte und es schaffte, die realtiv kleine Lacke in der Spurrille so aufzuwühlen, dass das Wasser dann von meinem Scheitel herunter rann (bei immerhin ca. 1,97m).
Schwimmen gehe ich ja auch. Da bin ich nicht wasserscheu.
Und dreckig war das Wasser auch kaum.
Und eine polizeiliche Anzeige würde wohl auch im Sande verlaufen.
Immerhin hat es gereicht, nun doch diesen kleinen Leserbrief, der bei mir seit 14 Tagen herumliegt, zum wohl genug durchgekauten Thema E10 abzuschicken:
Ich bin bis vor kurzem der
Meinung gewesen, dass die Beimengung von Biosprit unethisch ist. Mittlerweile
denke ich, dass die Maßnahme dazu beitragen wird, einen für die
Entwicklungsländer bereits deutlich spürbaren, in weiterer Folge auch für uns
unvermeidbaren Wandlungsprozess zu fördern. Wenn man Nahrungsmittel- und
Treibstoffproduktion gegenüberstellt, vergleicht man automatisch Brennwerte und
Preise dieser beiden „Lebensmittel“. Die Brennwerte vom Liter Treibstoff zu Mehl
verhalten sich ungefähr wie 40 zu 1, während beim Preis noch ein Verhältnis von
2,5 zu 1 besteht.
Bei einer Angleichung an
den Lebensmittelpreis müsste sich der Treibstoffpreis verfünfzehnfachen. Wem das
zu abwegig erscheint, sollte sich vorstellen, es gäbe einen Weg, aus Erdöl
Nahrungsmittel herzustellen, wie das indirekt in unserer hoch technisierten
Landwirtschaft bereits passiert. Diese Tatsache stellt den unverhältnismäßigen
Anstieg der Nahrungsmittelpreise im Verhältnis zum moderaten Anstieg der
Treibstoffkosten in Frage. Mit oder ohne Biospritbeimengung wird die Frage nach
der weltweiten Verteilungsgerechtigkeit in den folgenden Jahren immer
drängender. Der Biosprit ist dabei nur ein Beschleuniger der
Vorgänge.
Vielleicht fährt man dann bei Regen auch bedachter. 8,4 € (40x1,4x15/100) pro Kilometer sind doch eine Stange Geld.