Wahrscheinlich habe ich mich im Lauf der letzen Tage gehörig fachlich ins Out befördert. Aber bei soviel Ignoranz verstehe ich leider mittlerweile jeden, der zum Querulanten wird. Ob die Presse aus dem unten was macht wird sich weisen, das woraus sie jedenfalls was gescheites machen könnte werde ich tunlichst nicht veröffentlichen, da muss sie schon selbst draufkommen und es wäre auch nicht so schwer. Doch wahrscheinlich ist das alles eine Orchideenthema, so wie Bodenverbauch und leistbarer Wohnraum......
Aus
gegebenem Anlass (Leserbrief in der TT am 21.2.2019 und in
der TT vom 23.2.2019)
Nachdem
sich das Thema auswächst, wiederhole ich unten nochmals
meinen kürzlich gesendete Leserbrief vom 21.2.2019.
Beim
letzten Brief ist die Frage "Warum
wurde nicht für dieses Geld einen U-Bahn gebaut"
interessant.
Ca. 260
Mio Euro hat der Tramstreckenbau (ohne Fahrzeuge) bisher
gekostet (vielleicht haben sie aktuellere Daten, diese habe
ich auch nur aus der TT ?) . Für dieses Geld wurden bisher
ca. 10km Neubaustrecken als Ergänzung zum Bestandsnetz
errichtet. Baut man für dieses Geld einen U-Bahn müsste man
also nach dem unten beschriebenen Kostenverhältnis statt
10km Straßenbahn lediglich 1km U-Bahn bekommen. Das würde
nicht einmal ausreichen, um die Distanz
Leipzigerplatz-Klinik mit 1,5 bis 2 km zu unterfahren.
Wie im
Leserbrief steht, wird nun aufgrund der Unverlässlichkeit
des ÖV wieder mit dem Auto gefahren. Das würde der Schreiber
sicher auch nach dem Bau der U-Bahn gleich machen, da diese
das O-Dorf in absehbarer Zeit mangels Geld für den Bau nicht
erreichen kann sondern beim Leipzigerplatz bz.w Klinik (oder
irgendwo näher beid er Stadt) endet, wo man dan vom Bus und
zuerst zwei Stock runter gehen muss, um in eine U Bahn mit
ingesamt drei Stationen umzusteigen. Den Autoverkehr von der
Straßen gezogen hätte die U-Bahn damit nicht, sehr wohl aber
Platz gemacht für noch mehr Autos im Stadtzentrum.
Eine U Bahn kostet ca. 10
mal so viel wie eine Straßenbahn. Ein übliches darauf
fahrendes U-Bahnfahrzeug fasst mit 1000 Personen in etwa 5
mal so viel wie einen Straßenbahn mit ca. 200 Personen.
Daraus ergibt sich grob gerechnet, dass eine mit der
Straßenbahn vergleichbare U-Bahn doppelt so häufig verkehren
muss um die Mehrkosten zu rechtfertigen. Man könnte also
das ganze O-Dorf mit 7 hintereinander verkehrenden
U-Bahnzügen abtransportieren. Mit dem Schönheitsfehler,
dass nie gleichzeitig alle Einwohner fahren wollen, nach
sieben Zügen die Tagesarbeit bis zum Abend erledigt wäre,
tatsächlich aber dennoch nicht ist. Man stelle sich nun vor,
dass eine U-Bahn in Innsbruck gebaut worden wäre. Stadt,
Land und (vielleicht) Bund hätten dafür statt nun ca. 260
Millionen Euro ca. 2,6 Milliarden Euro ausgeben müssen. Man
hätte mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Wahrscheinlich
hätte man das Projekt nach wenigen Kilometern aufgegeben (es
gibt ein solches Beispiel aus den Zwanzigerjahren in
Cincinnati, an dem die Stadt ca. 40 Jahre abstotterte, ohne
irgendwas davon zu haben). Das Wenige was hingegen die
Straßenbahn benötigt ,um so zu funktionieren, wie eine
kleinere und wesentlich barrierefreier erreichbare U-Bahn
(da zu ebener Erde und nicht über etliche Treppen
zugänglich) ist unbedingter Vorrang bei den Kreuzungen und
Fahrgäste, die nicht wie eine Mauer bei der Tür stehen
bleiben. Beides ließe sich mit Rücksichtnahme lösen. Warum
muss man
täglich mit dem Auto in die Stadt fahren? Das
erschwert dem Verkehrsmanagement bei der Ampelregelung die
Rücksichtnahme auf Tram, Bus, Fußgänger und Radfahrer, da es
sich der Naturgewalt Auto ausgesetzt sieht und sich diesem
gegenüber hilflos sieht. Die Politiker katzbuckeln ebenso
eilfertig vor dieser dumpfen lärmenden und stinkenden Masse.
Warum muss man beim Einsteigen in die Tram an der Tür stehen
bleiben traut sich nicht an den morgendlich missmutigen
Blicken vorbei weiter in die Fahrgastraum? Meist genügt ein
„Guten Morgen“ und alles sieht anders aus.