auch wenn man aus der Gegend momentan nur Nachrichten über legalisierte Kinderarbeit findet und alles andere damit in den Hintergrund gerät:
Die Stadtseilbahn von La Paz, deren erste Linie nun schon in Betrieb ist, wird eifrig erweitert.
Wer glaubt, diese Infrastruktur wäre gerade eben aus dem Ärmel geschüttelt worden, sollte in die Vergangenheit zurückschauen. Dem ist nicht nämlich so.
Bereits im Jahr der Berge, 2002, veranstaltete die UNESCO einen Landschaftsplaner- und Architektenwettbewerb zum "Parque Urbano Central des La Paz" einem Brachland entlang des Rio Chokeyapu, um dieses Umfeld zu verebssseren. Ich hatte damals meinen Schulfreund Bedner Peter etwas architektonisch beraten - immerhin schaute ein Anerkennungspreis raus.
Kurz darauf gab es einige politsche Querelen in der poltischen Landschaft Boliviens und lange hörte man von dem Projekts nichts, bei dessen Ausschreibung ein städtisches Seilbahnnetz (das bereits genau geplant war) integraler Bestandteil der künftigen Planung des Parks sein sollte.
Zur Erinnerung und zum Vergleich - wobei mich besonders freut, dass unter anderem auch eine gelbe Seilbahn demnächst in Betrieb gehen wird (man hat offenbar die Nationalfarben Rot/Gelb/Grün für die ersten Linien verwendet) - ein paar Teile unseres Wettbewerbsbeitrags aus der Mottenkiste - es ist 12 Jahre her.
Die gelbe Seilbahn wird zwar wohl woanders fahren als im Bereich Av. Camacho? |
Lageplan, Gesamtansicht (Bedner Peter / Martin Schönherr) |
Eines meiner Aquarelle (der 3D-Grafik des Computers trauten wir noch nicht) mit der zentralen Seilbahnumsteigestation beim Freilufttheater nahe Zapata |
Wo unserer Pläne verschwunden sind? Ob jemand die Aquarelle gesehen hat und Lust auf das Projekt bekam (wär schön)? Solche Fragen werden sich kaum mehr klären lassen.
Aber es war eine interessante Zeit und möglicherweise ist auch so etwas ein Beispiel für die damals noch teilanaloge "Wolke" in der man was reinschmeißen konnte und geraume Zeit später kommt was raus, was einem irgendwie vertraut vorkommt.
Ich weiß, dass wir damals zwei Platten während des Entwurfs abwechselnd rauf und runter gespielt hatten - um im Arbeitsfluss zu bleiben (die Ausarbeitung erfolgte in einem Weihnachtsurlaub): Einerseits Manu Chao und andererseits eine Platte mit Bolivianischer Volksmusik -so ähnlich wie hier - deren Melodien nicht selten wie die Fahrgeräusche einer Seilbahn klingen (durchaus positiv gemeint) - so als wäre dort die wahre Heimat dieser Technologie.
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