Am
6.3.2017 fand ein Informationstag zum „Hausberg“ Patscherkofel statt. Ich ging
damals auf einen Sprung hin –und bin dann in einem längeren Gespräch mit IVB
Geschäftsführer Martin Baltes hängen geblieben.
Hernach habe ich mir das aus dem Gedächtnis notiert und es ihm am 07.03.2017
um 11:49 zur Rückbestätigung geschickt.
Er hat
mir kurz am 07.03.2017 11:52 geantwortet:
„Sehr
geehrter Herr Schönherr - zum Teil ja, zum Teil nein - ich bin erst am
Donnerstag wieder im Büro und gebe Ihnen dann im Detail eine Rückmeldung.“
Ich habe
dann nichts mehr gehört aber auch nicht urgiert, später allerdings indirekt
erfahren, dass da auch nichts kommen könnte, da die Fragen am Infotag gesammelt
wurden und eine konzentrierte mit allen Stakeholdern abgestimmte Rückbeantwortung
erfolgt. Das finde ich grundsätzlich vernünftig, denn es
bringt nichts, fachliche Einzelinformationen tröpfchenweise rauszugeben.
Es gibt
nun einige Faktensammlungen aus Sicht der Stadt und der Projektanten des
Neubaus, wie z.B. http://blog.patscherkofelbahn.at/, die aber nur zum Teil auf
das unten Notierte eingehen. Also so
richtig abgestimmt sind die gesammelten Informationen dann auch nicht. Es
erscheint mir daher wichtig, meine Eindrücke vom 6.3.2017 unverändert
wiederzugeben:
Fragenbeantwortung von DI Martin
Baltes:
Zur Alten Bergstation der PKB
Bis zu armdicke Risse im
Fundament, Schimmelbefall und-Wucherungen, lediglich die Ostwand der
denkmalgeschützten Station zum ehemaligen Hotel hin entspricht noch dem
Originalzustand, für den laufenden Betrieb ist derzeit fast täglich eine
statische Begutachtung erforderlich.
Eine Sanierung der alten Bahn
wurde nie kalkuliert –es gibt nur die Kostenschätzungen der damaligen Berater.
Zur Ära Schröcksnadel
Die Schäden an der Bergstation
dürften auch durch den Abbruch des Hotels weiter fortgeschritten sein.
Unsachgemäß entsorgter Müll musste nachher aufgeräumt werden.
Straßenfahrzeuge der PKB waren unangemeldet auf öffentlichen Verkehrsflächen unterwegs.
Unsachgemäß entsorgter Müll musste nachher aufgeräumt werden.
Straßenfahrzeuge der PKB waren unangemeldet auf öffentlichen Verkehrsflächen unterwegs.
Zum Bauprojekt
Die Mehrkosten für die Einrichtung
der Gastronomie bewegen sich in der Größenordnung von 100000-200000€ und sind
daher für die gesamten Projektkosten kaum relevant, zumal die Rohbauten
jedenfalls so wie entworfen gebaut werden müssen.
Von der Pacht für Gastro und
Geschäft erwartet man sich Mehreinnahmen, die eine für die Finanzierung des
Projekts relevante Größe erreichen.
Die Gastronomie wurde geplant, da
aufgrund einer Untersuchung festgestellt wurde, dass in der Bergstation zu
wenig Restaurantplätze (Schutzhütte eingerechnet) angeboten werden.
Beim neuen Bauprojekt werden vom
Altbestand nur die drei kleine Schlepplifte und der Zauberteppich erhalten
bleiben.
Ein kleiner Verbindungslift Bergstation –
Schlepplift ist jedoch geplant (lt. Dame
vom Infostand).
Die Personaleinsparung Pendelbahn
(alt) / Umlaufbahn (neu) ist
Vergleichsweise gering (ca. 8 zu 6 Personen). Relevant ist jedoch die
Personaleinsparung beim Liftpersonal (abgebauter OLEX, Panoramalift und
Ochsenalmlift), die im Winter ca. 30 Personen umfasst.
Zur Erreichbarkeit der neuen
Talstation
Fix ist, dass die Linie J künftig
zum Badhaus im 10 Minutentakt fährt. Die alte PKB-Talstation wird
(allenfalls?) mit jedem zweiten Kurs
bedient.
Eine Führung des J über die
Badhausstraße wurde erwogen. Mit ein bis
zwei Ausweichen, wäre für so einen Busbetrieb das Auslangen zu finden. Die Stadt hätte dem aber nur bei Vollausbau
der Badhausstraße zu gestimmt. Ein
solcher Vollausbau (Neutrassierung der Kehre) beinhaltet jedoch K.O. -Kriterien
, wie Z.B. Oberflächenwassereintrag in den Villerbach, Forst und Naturschutz.
Das Projekt wurde daher verworfen, zumal die Lanser starkes Interesse an der
dichten J-Anbindung haben.
Zur Situation der Iglerbahn
Derzeit verursacht die Iglerbahn
einen Abgang von 1,4 Mio Euro (inklusive Erhaltungskosten) im Jahr.
Ein Einzugsbereichsberechnung über
500m hinaus (zum Vergleich: ÖBB bis zu 1,5km) ist nicht realistisch.
Täglich benutzen 70 (eher Winter)
bis 200 (eher Sommer) Fahrgäste die Bahn. Die Zählung erfolgt mit Zählmodulen
in einzelnen Fahrzeugen an einzelnen Tagen und wird auf das Quartal/Jahr
hochgerechnet. Eine genaue Zählung gibt es nicht – sie wird eben nur nach
statistischen Grundsätzen ermittelt.
Fahrgastzahlen vor 2005 (vor
Einstellung der Stadtrunde) sind der IVB bekannt. Sie sind nicht höher.
An einen Einstellung der Iglerbahn
ist nicht gedacht, das war auch nicht die Prämisse der letzten Jahre, sonst
hätte man nicht so viel für die Sanierung ausgegeben. Allerdings hat sich die
IVB zum Ziel gesetzt (und erreicht das sonst auch) zumindest die Personalkosten
aus den Fahreinnahmen zu decken. Für die
Iglerbahn ist das deutlich nicht der Fall.
Der Umbau der Bahn in einen Radweg
ist keine Option. Allein der Abbruch der Iglerbahn dürfte jedenfalls ca. 10
Mio. Euro kosten. Darüber hinaus müssen begünstigte Investitonsdarlehen und
Förderung zurückgezahlt werden, wenn die Bahn vor der Amortisierungfrist dieser
Kosten aufgegeben wird.
Zukunftspläne für die Iglerbahn
Sommerbetrieb (Juni-August) Montag
– Sonntag ca. zwischen 8und 20h, wie bisher.
Ein Sommerbetrieb von Ostern bis
Allerheiligen ist nicht angedacht.
Winterbetrieb nur an Sonntagen
Darüber hinaus Aufbau eines
Sonderfahrtenangebots
Dass die Bahn so aus dem
Bewusstsein der örtlichen Bevölkerung verschwindet, ist leider gut möglich.
Das Downhillradlerangebot kann
leider aufgrund der verfahrenen Situation mit den Waldeigentümern derzeit nicht
mehr belebt werden.