Samstag, 22. Januar 2011

Stadt Schnuppert Garagenluft (TT, 21.1.2011) und Notrecht beim Garagenkauf möglich (TT, 22.1.2011), hoffentlich erstickt die Stadt nicht daran - bzw. nur weil Hilde Zach Entscheidungen, die sie verstand, mit Notrecht durchboxte, ist der Umkehrschluss nicht zulässig.... 

Das veranlasste mich, gestern folgenden Leserbrief zu schreiben - wie auch immer - ich hoffe, der GR weiß, was er tut und der letzte Absatz meines Leserbriefs trifft zu.

Einerseits möchte man in der Innenstadt eine Reduktion der Autoverkehrsbelastung erreichen. Andererseits werden Meldungen wie diese lanciert, die Stadt Innsbruck möge doch selbst Garagenbetreiber werden, um Parkplätze zu „sozialen Tarifen“ anzubieten.
Der Kauf der Garage am Marktplatz durch die Stadt ist unter folgenden Gesichtspunkten grundlegend falsch:
-         Ein Baurecht ist zeitlich ohnehin begrenzt und normalerweise fallen aus der Gewährung eines solchen Baurechts für die Stadt regelmäßige Einnahmen an (ich nehme doch an, dass sie es nicht verschenkt hat?).
-         Sollte man doch ins Tarifgefüge der Garage eingreifen, müsste die Stadt den ruhenden Autoverkehr fördern und mehr Autos ins Stadtzentrum zu lotsen, was der städtischen Lebensqualität abträglich ist. Parkplätze für Anwohner  zu schaffen (dieser Verdacht liegt nahe, da von Dauerparkern gesprochen wird) ist zwar nicht per se falsch. Aber die Finanzierung von Garagen alsauch Stellplatzstreifen entlang von Straßen ist nicht Aufgabe der öffentlichen Hand. Hier ist es sinnvoller, wenn die Stadt vermittelnd wirkt, indem bestehende private Tiefgaragen zusammen geschlossen werden, sodass der Zufahrtsverkehr den öffentlichen Nahverkehr nicht stört.
Sinn hätte ein Ankauf nur, wenn man das derzeitige Haus abreißt und damit Raum für andere städtische Nutzungen im Erdgeschoß und darüber Wohnungen schafft. Dass das geht, beweist das westliche Nachbarhaus. Diese Aufgabe wird aber auch der private Investor erledigen, wenn sich herausstellt, dass das Betreiben der Garage mit einem Überangebot von Stellplätzen gar nicht mehr rentabel sein sollte.

Für alle die das Objekt der Begierde nicht kennen.
In einem Leserbrief lässt sich natürlich nicht alles reinpacken, was noch zu sagen wäre. Wie schon Sinowatz sagte: "Es ist alles sehr kompliziert". 
Fakt ist, dass diese Parkhaus ebenso wie dei Markthallengarage über den Innrain erreicht (und übers Herzog Sigmundufer abgefahren wird) wird. Es bilden sich hier in der Stoßzeit Staus, die den ÖPNV im Bereich des Terminals stark hemmen. Davon hat keiner was.
Sicher ist es notwendig, den ruhenden Verkehr der Anwohner die in Altbauten ohne Garage wohnen, unterzubringen. Doch ist das Aufgabe der Stadt? In Japan muss man einen Stellplatz nachweisen, bevor man sich ein Auto kaufen darf. Das wäre viel venünftiger, als die Tradierung der NS-Gesetzgebung mit den Stellplatzverordnungen, die auch die Allgemeinheit ohne Auto zwingt, Stellplätze für Autos zu bauen.

2 Kommentare:

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  2. 1)Die AIN hat meine Aregung unmittelbar danach aufgriffen -hoffentliche tragen diese Überlegungen zur Bewusstseinsbildung bei....
    2)Mittlerweile wird aus dem Stadtsenat berichtet, dass der Ankauf des Garagenhauses aus strategischen Gründen erfolgen soll. Die Stadt möchte den Einfluss auf die städtebauliche Entwicklung dieses Bereich wahren. Wenn das im sinne „…“ gemeint ist dann kann man nur zustimmen. Wenn es letztendlich noch immer um den Sozialtarif für Parkplätze geht, wird wohl „strategisch“ ein anders Wort für „zu faul zum Denken“ sein.
    Und ziemlich zeitgleich hat man in der TT auch einen Teil meines Leserbriefs (http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Meinung/2116197-39/verkehrsbelastung-in-innsbruck.csp) - nicht sinnverfälschend, aber nicht eben passend zur aktuellen "Strategieproblematik" veröffentlicht.....

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