Seine Überlegungen sollte man nicht vergessen, zumal es eine schon durch die Via Claudia definierte Verbindung ist. Die Via Claudia ist für mich Tschechows Gewehr * und der Schuss daraus könnte die Umsetzung dieses Bahnprojekts sein.
Bleibt nur noch die Prophezeiung des Pfarrers Maaß aus Fließ (Internetquelle), die sicher die Freunde des ungehemmten Autoverkehrs zitieren wollen:
- Wenn der Inn durch den Berg hindurch an Landeck vorbeifließt, dann dauerts nicht mehr lang. (war das nun das Kraftwerk Prutz oder wird demnächst der Umfahrungstunnel Landeck geflutet?)
- Über den Reschenpaß wird man dreimal versuchen eine Eisenbahn zu bauen, und jedesmal wird bei Baubeginn der Krieg ausbrechen und alles vereiteln. (2 Versuche gab es schon, gilt der Ausbau der Reschenstraße als dritter Versuch?)
- Man wird über das Inntal in das Pitztal hinein eine Brücke bauen. Sie wird aber nicht mehr ganz fertig werden, da beginnt die große Weltkatastrophe. (eine Brücke gibt es ja schon....)
Was wir natürlich nicht wissen können, ist, ob Pfarrer Maaß aus seiner damaligen Sicht einen Unterschied zwischen Bahn und Autostraße gemacht hätte.....ich neige jedenfalls zur Einschätzung, dass eine straßenbauliche Umsetzung des Verkehrsprojekts (Stichwort Schnellstraße Ulm Mailand) ein effektiverer Beitrag zur Einleitung des Weltuntergangs ist ;-)
*)"Wenn im ersten Akt ein Gewehr an der Wand hängt, dann wird es im letzten Akt abgefeuert"
PS: Am 29.12.2010 ist in der TT folgender Leserbrief erschienen, was mich zuerst an den launigen Kommentar (vermutl. von Karl Valentin) erinnerte: "Die Zukunft ist auch nicht mehr das was sie einmal war."
Sehr geehrter Herr Vahrner, sehr geehrte Damen und Herren
anbei mein Kommentar, zu dem u.g. Leserbrief, da ich denke, dass das nicht unkommentiert bleiben darf.
mit freundlichen Grüßen
DI Martin Schönherr
Zum Leserbrief von Herrn Zimmermann am 29.12.2010
Was hier an Verkehrsprojekten der jüngeren Vergangenheit aufgegriffen wird, ist bemerkenswert. Allerdings ist die Art der Verkehrsabwicklung, wie sie dem Altlandeshauptmann Wallnöfer damals vorschwebte, nun überholt. Ich denke, er hat die bereits Jahrzehnte zuvor entstandenen Eisenbahnprojekte schlauerweise dem Zeitgeist der Sechzigerjahre entsprechend adaptiert und eben Alemagna oder Schnellstraße Ulm-Mailand propagiert. Straßenprojekte, die dann im Lauf der folgenden Jahre zu Schreckgespenstern wurden.
Will man diese Projekte heute wieder aufgreifen, so wären sie nur mehr in modernisierten Varianten der Ursprungsprojekte – als neue Eisenbahnstrecken – im Sinn der Alpenkonvention vertretbar (diese ist indirekt über die ARGE-Alp auf Eduard Wallnöfer zurückzuführen). Und es gibt auch einzelne, leider noch wenig fruchtbare Anstrengungen in diese Richtung, wie z.B. die geplante Verlängerung der rhätischen Bahn nach Mals (leider um Nordtirol herum geplant), das Projekt einer „Eisenbahn-Alpen-Transversale Reutte-Bergamo“ oder der erwogene Wiederaufbau der Dolomitenbahn als Normalspurstrecke.
Die Straßenprojekte unserer Zeit, entspringen einer nostalgisch rückwärts gewandten Erwartung, man könnte damit den Aufbruchsgeist der Sechzigerjahre aus seinem Grab hervorholen. Doch Wallnöfer – das bin ich mir sicher – würde heute keine Straßen, sondern Eisenbahnen bauen lassen. Beleben können wir seinen Aufbruchsgeist, in dem wir bezogen auf „seine Zeit“ diese neuen Wege gehen.
PS vom 31.12.2010: Kaum zu glauben - das steht schon online, kaum gekürzt (die Streichung meines pathetischen Schlusswortes ist kein Verlust)
PS vom 31.12.2010: Kaum zu glauben - das steht schon online, kaum gekürzt (die Streichung meines pathetischen Schlusswortes ist kein Verlust)