Weiterbauen am Land – ich berichtete bereits vor einigerZeit davon. Gestern fand die Auftaktveranstaltung zur Ausstellung in der Volksbank Landeck
statt.
Einleitende Worte von LAbg. Anton Mattle, Bürgermeister von Galtür, der
durchaus selbstkritisch über das Paznaun gesagt hat, dass man hier wohl im Zuge
der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung, einiges an baukultureller Identität
aufgegeben hat.
Fesselnd war der Vortrag von DI Hauser vom Bundesdenkmalamt, der auf die von im so genannte "Überorientierung" unserer Zeit - das Überangebot von Materialien und Energie und die verheerenden Auswirkungen auf die Qualität des Bauens sprach.
Eingefügt war die Veranstaltung in ein Förderprojekt der Dorferneuerng zur Belebung der Ortskerne durch Revitalisierung alter Bausubstanz. Immerhin habe wir in unseren Dörfern und Weilern im Kleinen ein ähnlich geartetes Problem wie manche Städte in den USA - eine Vertrocknung und Aushöhlung im Inneren des Siedlungskörpers.
Und die „Entwicklung“ geht weiter. Wie z.B. im Ortsteil
Turnetshaus in Kappl. Ein Gebäude, das im Kunstkataster nicht vermerkt ist (!),
handelt es sich doch um einen „schiachen Zweckbau“ – und doch ist das Bauwerk
ein Stück Identität – nämlich des sparsamen Umgangs mit den ehemals wenigen zur
Verfügung stehenden Ressourcen im Oberland. Tennenbrücken in steilen
Talschaften halfen Kraft beim Heueinbringen sparen – man nutz die Nachteile der
Topographie und kehrt sie in einen Vorteil. So machen es Bergvölker – und nicht
zu Quasiholländern* gewordenen Tiroler, wie wir es nun sind.
Im August 2011 stand sie noch. Ich habe sie einmal bei einem
Gespräch in der Gemeinde lobend als typisches Bauwerk erwähnt, da sie die
Straße so wirkungsvoll einrahmt. In der Gemeinde denkt man nicht so darüber und
hoffte dass das Ding demnächst wegkommt – dann kann man die Straße breiter
machen und der Bus kann besser passieren (von wegen – man kann dann mit dem PKW
bei Gegenverkehr schneller fahren, der Bus kam auch bisher schon durch).
Möglicherweise ist das Bauwerk nun schon abgebrochen – ich
habe gestern den Kappler Bürgermeister, der auch unter den Gästen weilte, nicht mehr danach gefragt, da ich früher
aufbrechen musste.
*) wenn wir dann deren gute Architektur im Städtebau hätte,
dann wäre es ja in Ordnung, doch richten wir uns her an die
Dauercampersiedlungen und die Vorliebe für Speditionen
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