Samstag, 15. Dezember 2012

Nostalgietram zur Eröffnung der Linie 3 West:
Selbst mit solchen Fahrzeugen ist Schienenverkehr noch besser als jede Straßenverkehrslösung.

Nun wurde also der Bau der Graßmayrkreuzung beschlossen. Um es mit den Worten eines Kollegen aus der Landesstraßenverwaltung zu sagen: Es wurde über die Ideologie gesiegt.
Ich kann mich damit natürlich nicht anfreunden. Ich glaube eher, dass über die Vernunft gesiegt wurde.

Wenigstens ging gestern der erste Abschnitt der Regionalbahn in Betrieb. 
Ich bin schon neugierig auf die Schlussabrechnung dieses Teilprojekts. Nimmt man die derzeitigen Schätzkosten der Regionalbahn (392 Mio €) und die bisher bekannten Kilometerpreise, müssten die Projektkosten (ohne Finanzierungskosten für Kredite) für ein Netz von 36 km Länge zusätzlich zu den ca. 40km Bestandsstrecken reichen. Das, was man derzeit umsetzen möchte, ist allerdings nur ca. 20km lang….
 

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Die heute und Morgen  bezüglich Regionalbahnkonzept und Graßmayrkreuzung vom Gemeinderat zu beantwortenden Frage ist:

Soll man den vierfachen Preis pro km Infrastruktur für ein Viertel Nutzen ausgeben?
Dann sollte man sich für die Graßmayrkreuzung entscheiden und das Regional und Straßenbahnkonzept kürzen.
Die samt Folgeprojekt (Westbahnhoftunnel)c a. 1,2 km lange Graßmayrkreuzung  schlagt sich mit ca. 80 Mio € /km zu Buche.
Die ca. 16km lange  Regionalbahn kosten nach derzeitiger Kostenschätzung ca. 20 Mio € / km (was faktisch auch nicht stimmen kann, da die ziemlich teure Verlängerung nach Amras nur ca. 10 Mio € /km kostete, alos der Preis etwas hoch angeschätzt ist)
Pro Fahrspur weist die Straße hingegen die halbe Kapazität der Regionalbahn auf. Die Regionalbahn ist zwei Fahrspuren, der Südring vier Fahrspuren breit.


Freitag, 7. Dezember 2012

Ein etwas emotionaler Beitrag zur Grassmaykreuzungsdiksussion:

Am 9.12. jährte sich der Great Smog von London zum sechzigsten mal. Eine interessante Koinzidenz die zwar nicht allein ursächlich (Hauptschuld war die Wetterlage und die Kohleheizungen), jedoch ein nicht unwesentlicher Beitrag war erschließt sich aus den folgenden Daten:

Einstellung des Londoner Straßenbahnnetzes: Oktober 1950- Juli 1952
Great Smog: 9.12.1952

...ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Donnerstag, 29. November 2012

Impression der Podiumsdiskussion im Ursulinensaal, links BMin Oppitz-Plörer, rechts Argus-Obfrau Gura.

Ich hatte gestern die Gelegenheit zuerst die Veranstaltung von Tirol Mobil "Zukunftsfähige Nahmobilität fördern"  mit vielen positiv gestimmten Menschen im Landhaus und dann quasi als Kontrastprogramm das undankbare Geschäft der Realpolitik in den Ursulinensälen als Zaungast zu beobachten.
Bei Tirol Mobil blieb mir ein Interview hängen. Eine Mexikanerin nahm an einen Immigrantinnenfahradkurs teil. Für sie war das etwas sehr Fremdes. Fahrradfahren ist  in Mexiko als Armeleuteverkehr verpönt.
Solche „Mexikaner“ dürften auch in den Ursulinensälen gesessen sein.
Auf Ebene des Podiums  erschien mir die Diskussion aber recht sachlich. So sachlich, dass ich beiden in Bürgermeisterin und Argusobfrau personifizierten Diskussionsparteien recht gegeben hätte.
Erschreckend hingegen ein netter Großvatertyp (rein optisch), der in Dreißigerjahrerethorik gegen die Radfahrer wetterte. Das war schon etwas entrisch und ich fürchtete, er hätte die Radfahrerfrage am liebsten einer Endlösung zugeführt.
Amüsant diverse Schauergeschichten, wie zum Beispiel die von einem kleinen steifen Männchen erzählte,  der angeblich fast zwischen zwei von Radfahrern umgestoßenen Damen zermalmt worden wäre.
Sachargumente waren eher selten zu hören.
Der „Freund und Helfer“ entpuppte sich allerdings wirklich als solcher. Denn er sagte, was vom geplanten Verbot exekutierbar ist (wenig bis nichts) und dass das Radfahrer/Fußgängerproblem in der Maria Theresienstraße nicht aktenkundig ist – in der Museumsstraße hingegen schon. Dass ausgerechnet er dann von unserem „Sicherheitsexperten“ gemaßregelt wird, war vielleicht zu erwarten, aber nichts desto trotz entbehrlich.
Markus Koschuhs Bemerkung „Sie hören nie zu“ war wohl allgemeingültig. Ich nehme mich selbst da auch bei der Nase. Ich bin mitunter leider gar nicht mehr gewillt zuzuhören.

Meine Schlüsse habe ich aus dem Statement einer Radfahrerin gezogen, die für den gesunden Hausverstand plädierte. Wenn sich viele Leute in der Fußgängerzone aufhalten, dann sollte man mit dem Rad draußen bleiben, wenn nichts los ist, kümmert es eigentlich niemanden.
Irre gibt es überall. Aus dem Verkehr zu ziehen sind aber vor allem jene davon, die sich mit der zehn- bis fünfzehnfachen Körpermasse fortbewegen.
Trotzdem bleibe ich verhandlungsoffen: Wenn das kommt, was die Bürgermeisterin versprach: mehr Infrastruktur für Fahrräder in Fallmerayer- und Erlerstraße, Sperre der Meranerstraße für den MIV (hört, hört!), Fahrraddauerstellplätze in Tiefgaragen (das die BTV so was hat, war mir neu) kann ich mich auch mit einer reinen FUZO anfreunden. Und wenn dann eine Mutter mit ihren Kindern durchradelt ist mir das auch wurscht, Kleinkinder dürfen ja auch jetzt schon am Gehsteig fahren.
Wenn diese Dinge allerdings nicht kommen, sondern nur das Verbot, dann freue ich mich schon auf den ersten Radlschiebeflashmob in der Maria Theresien Straße und auf den Internetpranger* für telefonierende Autofahrer (auch wenn der hier offenbar schon niedergezwungen wurde ).

*)wenn ich mir nun allerdings den Artikel in der Wiener Zeitung ansehe, gebe ich zu, dass es nicht weit vom Pranger zu dem netten Großvatertyp (s.o.) ist - oder vielleicht ist das ganze auch ein Michael Koolhaas - Problem.

Mittwoch, 21. November 2012

Pendlerpauschale



Die Pendlerpauschale allein zu reformieren wird wahrscheinlich nicht ausreichend sein, da das gesamt Steuersystem umgemodelt werden müsste, um den Ressourcenverbrauch einzudämmen. Mittelfristig ist eine komplette Abschaffung der Pendlerpauschale zu erwägen….

Solange das nicht geht und man am Bestand herumflickt:

Eine größere soziale Treffsicherheit der Pendlerpauschale wäre sicher wünschenswert. Doch darf die neue Regelung nicht dazu führen, dass 
1)      Pendeln mit dem Auto in Zentralräume attraktiver wird
2)      Neue Anreize entstehen, weiter vom Arbeitsort weg zu wohnen.

Eine neue Pendlerpauschale sollte bewirken, dass der einzelnen stärkere Anreize bekommt, raumverträglich zu wohnen und dass Gemeinden stärkere Anreize bekommen, ihr Siedlungsgebiet kompakt zu halten.

Was könnte man tun, um die Pendlerpauschale zu einem Steuerungsinstrument bei gleichzeitiger Abfederung von Härtefällen zu machen?
1)   Staffelung der Pauschale in Abhängigkeit  von der persönlichen Wohnsituation:  Geschoßwohnbau: mehr Geld
Einfamilienhaus: weniger Geld
2)  Großes Pendlerpauschale nur mehr aliquot für den Nicht-ÖV-Anteil auszahlen. Streichung der 50% Regel.

Woher könnte man Geld für Mehrkosten holen?
1)   Ausgehend von den Bauland und jedenfalls den  Adressverortungsdaten ist es prinzipiell möglich österreichweit  Aussagen über die Verteilung der Bevölkerung im Dauersiedlungsraum zu erhalten.
Im Wege des Finanzausgleichs müsste dann Gemeinden mit hoher Zersiedelung weniger aus dem Topf zurückerhalten, während Gemeinden mit kompaktem Siedlungsraum maximal die bisherigen Anteile bekommen. Dabei müsste allerdings auch der Pandlersalod berücksichtigt werden, da man peripheren Gemeinden nicht anlasten kann, dass sie kaum Arbeitsplätze haben

(Die praktische Durchführbarkeit dieser Maßnahmen ist jedoch stark anzuzweifeln, da es ja gerade die zersiedelten und ländlich peripheren Gemeinden sind, die in hohem Maße an den öffentlichen Fördertöpfen hängen, sodass es uns wahrscheinlich nur möglich ist, das ganze System mit höchstem Kosteneinsatz auf Kosten der sparsam agierenden Gemeinden gegen die Wand zu fahren.)



Anmerkung: Der VCÖ fragt gelegentlich per E-mail nach Meinungen zu brennenden Themen. Dieses Feedback habe ich mir erlaubt zu liefern. Den Satz in Klammer  habe ich nicht mitgeschickt. Den füge ich nur hier als sarkastische Ergänzung an.




Mittwoch, 5. September 2012

Was soll ich mich ärgern, wenn der LKW  mit dem Kennzeichen IL 772 BF heute abend am Südring bei mir, an der Ampel wartend, vorbeibretterte und es schaffte, die realtiv kleine Lacke in der Spurrille so aufzuwühlen, dass das Wasser dann von meinem Scheitel herunter rann (bei immerhin ca. 1,97m). 
Schwimmen gehe ich ja auch. Da bin ich nicht wasserscheu. 
Und dreckig war das Wasser auch kaum. 
Und eine polizeiliche Anzeige würde wohl auch im Sande verlaufen.

Immerhin hat es gereicht, nun doch diesen kleinen Leserbrief, der bei mir seit 14 Tagen herumliegt,  zum wohl genug durchgekauten Thema E10 abzuschicken:


Ich bin bis vor kurzem der Meinung gewesen, dass die Beimengung von Biosprit unethisch ist. Mittlerweile denke ich, dass die Maßnahme dazu beitragen wird, einen für die Entwicklungsländer bereits deutlich spürbaren, in weiterer Folge auch für uns unvermeidbaren Wandlungsprozess zu fördern. Wenn man Nahrungsmittel- und Treibstoffproduktion gegenüberstellt, vergleicht man automatisch Brennwerte und Preise dieser beiden „Lebensmittel“. Die Brennwerte vom Liter Treibstoff zu Mehl verhalten sich ungefähr wie 40 zu 1, während beim Preis noch ein Verhältnis von 2,5 zu 1 besteht.
Bei einer Angleichung an den Lebensmittelpreis müsste sich der Treibstoffpreis verfünfzehnfachen. Wem das zu abwegig erscheint, sollte sich vorstellen, es gäbe einen Weg, aus Erdöl Nahrungsmittel herzustellen, wie das indirekt in unserer hoch technisierten Landwirtschaft bereits passiert. Diese Tatsache stellt den unverhältnismäßigen Anstieg der Nahrungsmittelpreise im Verhältnis zum moderaten Anstieg der Treibstoffkosten in Frage. Mit oder ohne Biospritbeimengung wird die Frage nach der weltweiten Verteilungsgerechtigkeit in den folgenden Jahren immer drängender. Der Biosprit ist dabei nur ein Beschleuniger der Vorgänge.

Vielleicht fährt man dann bei Regen auch bedachter. 8,4 € (40x1,4x15/100) pro Kilometer sind doch eine Stange Geld.




Dienstag, 7. August 2012


Es kann ein Indiz für brennend Fragen aber auch für die Sauregurkenzeit sein: Man spricht über Architektur. Leider treten auch bedenkliche Ansichten zu Tage.
Mein Statement zur Frage hier.


Sonntag, 13. Mai 2012

Mühlbach/Pustertal: Damit die tolle Infrastruktur nicht für die Katz´ist.
Mein TT Leserbrief am 25.4.2012 zur Diskussion über die Zugverbindung nach Lienz:


In einer „Europaregion“ Tirol muss es möglich sein, eine regionale Zugsverbindung anzubieten, die auf ihrer Fahrt von Innsbruck nach Lienz nur in wichtigen Umsteigeknotenpunkten, wie z.B. Brenner, Sterzing, Franzensfeste, Bruneck und Innichen hält. Damit wäre die Verbindung auf Lang- und Mittelstrecke attraktiv und eine gute Ergänzung zum S-Bahnverkehr beiderseits des Brenners.  Es wäre auch unerheblich, wenn das mit Zügen der Südtiroler geschieht (man hat dort Zweisystemtriebwagen meines Wissens nach bereits bestellt) und nach Tarifen des Südtiroler Verkehrsverbundes verrechnet wird, vorausgesetzt, man kann diese Tickets an allen Stationen oder in diesen Zügen kaufen. Solch ein Angebot ist nicht nur für Pendler sondern auch für Freizeitfahrgäste beiTagesausflügen ins Wipp- und Pustertal interessant.

Anmerkung:
Die Bahn durch den Bus zu ersetzen, weil man logistisch zu blöd dazu ist, kann wirklich nicht der letzte Schluss sein. 


z.B. Forum Bruneck: Es zeigt sich, dass die die Unvernunft zumindest nicht in Südtirol zuHause sein dürfte....

Freitag, 13. April 2012

14.10.2005, mittags: Die Umsetzung der Regionalbahn ist mühsam und langwierig, aber es lohnt sich. Natürlich ist Fahrzeuge kaufen (wie damals) leichter als Bauen, das einen längeren politischen Atem benötigt. Aber es war ein Anfang.
Ich halte nicht viel davon, sich als Bürger für irgendwelche einzelne Parteien zu prostituieren und Wahlempfehlungen abzugeben. Mein einziges Statement in der Sache bisher ist das, wozu ich mir ausführlich eine eigene Meinung gebildet habe – nämlich zur Frage nach dem Ausbau des schienengebunden Nahverkehrs im Großraum Innsbruck: In den (wahlpolitischen) Orkus mit den Regional- und Straßenbahngegnern!

Die ORF Umfrage vom 11.4. 2012 ist selbsterklärend, es bleiben sechs Parteien übrig (trotzdem habe ich mir erlaubt, mittels Layout tendenzielle Veränderungen am Text vorzunehmen)

Da müsste weltanschaulich für jeden etwas dabei sein!


Braucht es Umweltzonen und eine Regionalbahn?

Die gerade im Bau befindlichen Regionalbahn sorgt immer wieder für politische Debatten. Und aufhorchen ließ man in Graz mit der Einführung einer Umweltzone für den Verkehr. Zwei Themen, die die User besonders interessieren.
Der Verkehr wird weiter zunehmen. Ist eine Umweltzone wie in Graz auch für Innsbruck denkbar und ist die Regionalbahn die ideale Lösung für einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)?

Für Innsbruck

Der Ausbau des ÖPNV ist für die Sicherung der Mobilität im Zentralraum Tirol unerlässlich! Eine Umweltzone ist keine Lösung. Mit dem Ausbau der Straßenbahn wird höchste Qualität sichergestellt. Ab 2012 werden jährlich 1,5 Mio. Euro zusätzlich für Takt- und Liniennetzverdichtung investiert.

SPÖ

Die Einführung einer Umweltzone für den Großraum Innsbruck ist denkbar. Ja zum Ausbau der Regionalbahn und Schaffung von fünf S-Bahn Haltestellen auf der ÖBB-Trasse, die ideal durch Innsbruck führt.

Die Grünen

Mit dem IVB-Jahresticket um die Hälfte setzen die Grünen auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Eine schnelle Regionalbahn und Straßenbahnlinie O mit 36.000 Fahrgästen täglich sind dazu unverzichtbar. Die Schadstoffbelastungen sind bereits gesundheitsgefährdend.

ÖVP
Eine Umweltzone ist für Innsbruck der falsche Ansatz. Bei Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte sollten Öffis kostenlos sein. Wir stehen zur neuen Straßenbahn und den Ausbau des ÖPNV. Es braucht aber eine professionelle Projektbegleitung, um finanzielle Risiken zu minimieren.

Freie Liste Rudi Federspiel

Umweltzonen durch mehr Parkanlagen und Grünzonen in der Stadt in allen Stadtteilen schaffen bzw. erhalten – kein Bau „moderner Betonwüsten“ mehr wie am Sparkassen- und Landhausplatz! Stopp dem Wahnsinns-Projekt Regionalbahn und Neukonzipierung Ausbau-ÖPNV: Innsbruck ist nicht Berlin!

FPÖ

Der Weiterausbau der Regionalbahn ist nicht finanzierbar. Wir fordern einen Ausstieg aus dem Konzept, um ein Milliardengrab zu verhindern. Die sinnlosen Baustellen sind unerträglich, vergrämen Touristen und schaden der Wirtschaft. Wir fordern eine Gratisparkstunde in der Innenstadt.

Tiroler Seniorenbund

Eine Regionalbahn bedeutet einen Gewinn für die Stadt und für den städtischen Verkehr. Nur gibt es Gründe bei der bisherigen Handhabung, am Gelingen zu zweifeln.

KPÖ

Ja, auch hier gilt der Grundsatz „Was in Graz möglich ist, muss auch in Innsbruck machbar sein“! Die Regionalbahn ist ein positiver Lösungsansatz. Ein Nulltarif für die Öffis-StammkundInnen (JahreskartennutzerInnen) würde noch mehr zum Umstieg bewegen.

Piratenpartei

Umweltzone reicht nicht aus. Es muss ein völlig anderes Konzept für Innsbruck gemacht werden. Mit Straßenbahnbussen auf Brennstoffzellenbasis ohne Schienen und gleich, nicht erst in Jahren ?


P.S.
Anzumerken ist, dass um die Verordnung einer Umweltzone mitterlfristig kaum ein Weg herum führen wird (Gesundheitsschäden sind einklagbar, und das wurde z.B. auch in Graz gemacht). Aber gleichzeitg müssen gute Alternativen geschaffen werden.


Die Statements werden hier auch deponiert, um allfälligen Rückziehern nach der Wahl vorzubeugen.

Montag, 20. Februar 2012

Salon en Provence, Nostradamushaus

Wer kann schon in die Zukunft sehen? Niemand.
Damit wird im Allgemeinen das Thema abgeha(c)kt, sich über die Zukunft Gedanken machen zu müssen. Zugleich stellt der Spruch „Der Mensch denkt und Gott lenkt“ wahrscheinlich für diese Allgemeinheit auch keinen zufriedenstellenden Schluss dar.
Im Folgenden geht es auch nicht um die Zukunft in Form des Schicksals, dem man nicht entgeht, sondern um Herankommendes, das sich mit Klugheit vielleicht beeinflussen lässt.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Schneeräumung und Schneeentsorgung
Es wurde in den letzten Tage viel über Sinn und Unsinn der Schneeräumung und damit verbundener Tätigkeiten gesprochen. Insbesondere die Frage der Entsorgungen scheint ein nicht unwesentliches Problem zu sein. Da spielt einerseits die Menge des Anfallendes Schnees herein, die sicher insbesondere dadurch gestiegen ist, dass man nicht allein für Fußwege und Öffentlichen Verkehr spuren freihalten muss, sondern für den restlichen auf seinen Notwendigkeit in diesem ausmaßen fraglichen motorisierten Verkehr. Schneeräumung ist erst seit dem automobilen Zeitalter einer profunderen Planungsfrage geworden.

Was hat man da früher gemacht?
Zum Straßenbahnumbau 2005 in der Andreas-Hofer und Anichstraße tauchten bei den Erdarbeiten unterirdische Gewölbe mit jeweils wohl ca. 10m³ Raumgröße auf. Sie waren sorgfältig ausgeführt, meist in Ortbeton, mit Zementglattstrich an der Innenseite. Die bauliche Ausführung war also sehr bedachtsam, fast liebevoll. Und man wunderte sich, dass unter dem Straßenplanum der Innenstadt derartige Hohlräume, offenbar unzugänglich, schlummerten.

Ein aufgebrochener Schneeschacht wird mit Beton vergossen.
Ich erkundigte mich damals bei einem anwesenden Polier nach dem Zweck der Bauten. Es handelte sich um sogenannte „Schneeschächte“. Sie wurden angelegt, um Schnee aus der Schneeräumung (damals händisch)  über Schachtdeckel in diese Gewölbe zu werfen. In der höheren Untergrundtemperatur taute und setzte sich der Schnee dann und floss in den Abwasserkanal.
Wie viele solche Schächte existierten, ist ohne Recherche nicht verifizierbar, ich erinnere mich an drei oder vier angeschnittene Gewölbe, die im Zuge der Bauarbeiten mit Magerbeton aufgefüllt wurden.

Bei 10 m³ Schneefassungsraum, wird man heutzutage nur lachen, wo doch unverdichtet eine derartige Menge heutzutage auf eine zwanzig Meter breiten Stadtstraße bei stärkerem Schneefall pro Laufmeter anfällt.
allerdings muss man sich ragen ob für hoch verdichtete Siedlungsbereiche die Anlage von größeren Schneeschächten nicht noch immer in Erwägung zu ziehen wäre. Wenn allerdings nur alle 10-15 Jahre solche Schneefälle stattfinden, wäre die Alternative „Winterruhe“ wohl besser als diese verbissene Räumung. Es war nämlich trotz teilweise unzufriedenstellender Gehwegräumung (aller Aufwand ging ja in die Straße) dann doch nicht möglich, geschlossene Schneedecken  solange zu erhalten, dass man im Stadtgebiet Langlaufen hätte können.
Im Übrigen sollte die Salzstreuung verboten werden. die macht alles nur noch rutschiger und hilft nur dem Autoverkehr.