Donnerstag, 30. Dezember 2010

Tiroler Eisenbahnprojekte.....

Vor kurzem bin ich anlässlich eines Leserbriefs von Herrn DI Stumreich  einmal wieder auf sein Projekt einer Westtiroler Alpentransversale http://alpentransversale.sodala.net/RB-alles_d.PDF gestoßen.

Seine Überlegungen sollte man nicht vergessen, zumal es eine schon durch die Via Claudia definierte Verbindung ist. Die Via Claudia ist für mich Tschechows Gewehr * und der Schuss daraus könnte die Umsetzung dieses Bahnprojekts sein.

Bleibt nur noch die Prophezeiung des Pfarrers Maaß aus Fließ (Internetquelle), die sicher die Freunde des ungehemmten Autoverkehrs zitieren wollen:

- Wenn der Inn durch den Berg hindurch an Landeck vorbeifließt, dann dauerts nicht mehr lang. (war das nun das Kraftwerk Prutz oder wird demnächst der Umfahrungstunnel Landeck geflutet?)
- Über den Reschenpaß wird man dreimal versuchen eine Eisenbahn zu bauen, und jedesmal wird bei Baubeginn der Krieg ausbrechen und alles vereiteln. (2 Versuche gab es schon, gilt der Ausbau der Reschenstraße als dritter Versuch?)
- Man wird über das Inntal in das Pitztal hinein eine Brücke bauen. Sie wird aber nicht mehr ganz fertig werden, da beginnt die große Weltkatastrophe. (eine Brücke gibt es ja schon....)

Was wir natürlich nicht wissen können, ist, ob Pfarrer Maaß aus seiner damaligen Sicht einen Unterschied zwischen Bahn und Autostraße gemacht hätte.....ich neige jedenfalls zur Einschätzung, dass eine straßenbauliche Umsetzung des Verkehrsprojekts (Stichwort Schnellstraße Ulm Mailand) ein effektiverer Beitrag zur Einleitung des Weltuntergangs ist ;-)

*)"Wenn im ersten Akt ein Gewehr an der Wand hängt, dann wird es im letzten Akt abgefeuert"

PS: Am 29.12.2010 ist in der TT folgender Leserbrief erschienen, was mich zuerst an den launigen Kommentar (vermutl. von Karl Valentin) erinnerte: "Die Zukunft ist auch nicht mehr das was sie einmal war."


Sehr geehrter Herr Vahrner, sehr geehrte Damen und Herren

anbei mein Kommentar, zu dem u.g. Leserbrief, da ich denke, dass das nicht unkommentiert bleiben darf.

mit freundlichen Grüßen

DI Martin Schönherr

Zum Leserbrief von Herrn Zimmermann am 29.12.2010

Was hier an Verkehrsprojekten der jüngeren Vergangenheit aufgegriffen wird, ist bemerkenswert. Allerdings ist die Art der Verkehrsabwicklung, wie sie dem Altlandeshauptmann Wallnöfer damals vorschwebte, nun überholt. Ich denke, er hat die bereits Jahrzehnte zuvor entstandenen Eisenbahnprojekte schlauerweise dem Zeitgeist der Sechzigerjahre entsprechend adaptiert und eben Alemagna oder Schnellstraße Ulm-Mailand  propagiert. Straßenprojekte, die dann im Lauf der folgenden Jahre zu Schreckgespenstern wurden.
Will man diese Projekte heute wieder aufgreifen, so wären sie nur mehr in modernisierten Varianten der Ursprungsprojekte – als neue Eisenbahnstrecken –  im Sinn der Alpenkonvention vertretbar (diese ist indirekt über die ARGE-Alp auf Eduard Wallnöfer zurückzuführen). Und es gibt auch einzelne, leider noch wenig fruchtbare Anstrengungen in diese Richtung, wie z.B. die geplante Verlängerung der rhätischen Bahn nach Mals (leider um Nordtirol herum geplant), das Projekt einer „Eisenbahn-Alpen-Transversale Reutte-Bergamo“ oder der erwogene Wiederaufbau der Dolomitenbahn als Normalspurstrecke.
Die Straßenprojekte unserer Zeit, entspringen einer nostalgisch rückwärts gewandten Erwartung, man könnte damit den Aufbruchsgeist der Sechzigerjahre aus seinem Grab hervorholen. Doch Wallnöfer – das bin ich mir sicher – würde heute keine Straßen, sondern Eisenbahnen bauen lassen. Beleben können wir seinen Aufbruchsgeist, in dem wir bezogen auf „seine Zeit“ diese neuen Wege gehen.

PS vom 31.12.2010: Kaum zu glauben - das steht schon online, kaum gekürzt (die Streichung meines pathetischen Schlusswortes ist kein Verlust)

Dienstag, 21. Dezember 2010

Leistungssteigerungen - die zweite

Mittlerweile hat man mich aufmerksam gemacht, dass sich der Fehlerteufel in die Berechnung eingeschlichen hat. Fußgänger sind doch schlechter als ihr Ruf - zumindest was die Leistungsfähigkeit betrifft.
Daher nun der korrigierte und etwas gestraffte Artikel und die ganze Tabelle, um zu zeigen, wie es dazu kam...
Den ersten Artikel lass ich online, als Mahnmal, was schief gehen kann. Wenigstens hat sich im Gesamtbild nur wenig geändert.
Wenn man zudem die Sicherheitsabstände streng nach Fahrschule für 50km/h  interpretiert aber bei 20 km/h bleibt (Anhebungsfaktor 4, dann kommt ca. 22 m für 20km/h raus) und diese für alle Vergleichsobjekte durchzieht (TRAM-Bus-PKW), läge die Leistungsfähigkeit des Fußgängerverkehrs bei ca. 2 und der ÖPNV bei max. 9,6 gegenüber dem PKW mit 1.
Ingesamt ist das ganze dann doch wieder beruhigend - so falsch lag ich nicht. Aber ein begnadeter Tabellenrechner bin ich leider auch nicht und hatte da mehr Glück als Verstand. Die 90% für den Umweltverbunds aus dem ersten Version des Artikel sind also gottseidank nicht falsch, der Weg war aber nicht richtig.
Und für alle, die selbst experimentieren wollen -
bitte an mich paschberg(et)gmx.at mailen, dann schicke ich die Excel-Tabelle weiter.

Montag, 6. Dezember 2010

Ein Hinweis eines Kollegen auf einen Artikel in der ehemaligen Schweizer Ingenieur und Architekten Zeitschrift (nun TEC21) hat mich bewogen, nochmals ein wenig aus der Raumordnung hinauszugrasen. Es geht allerdings nicht um höhere Mathematik, sondern nur um einfache Berechnungen zur Leistungsfähigkeit von Verkehrswegen. 

Der Stein des Anstoßes:

In der Anlage darf ich Ihnen/euch einen interessanten Artikel aus der schweizer Zeitschrift TEC21 über die Stadtbahn "Glattal" im Bereich der Stadt Zürich übermitteln.Interessant ist vor allem, wie diese Bahn in der Schweiz umgesetzt wurde - vor allem im Hinblick auf unsere Regionalbahn und die geplante S-Bahn im Zentralraum Innsbruck.
Aus (straßen-)verkehrstechnischer Sicht darf ich noch auf die Vorgaben des Regierungsrates des Kantons Zürich im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit der bestehenden Straßen (gelbe Box auf Seite 5) und die sich daraus ergebenden Maßnahmen hinweisen.
 
Der letzte Satz hat mich aus der Reserve geholt - auch wenn ich rückblickend gestehen muss, dass dieses Schreiben völlig neutral formuliert ist.

Samstag, 27. November 2010

Bahnbau ist doch preiswerter als Straßenbau.

Geld regiert die Welt. Doch sollen wir stumm das über uns ergehen lassen, was möglicherweise Kundige (nach allen wirtschaftlichen Fehlgriffen der letzten Zeit ist deren Sachkenntnis ohnehin zu bezweifeln) meinen das Beste sei, um den Bedürfnissen des Geldes weitestgehend entgegen zu kommen?


Man kann sich ja nie sicher sein, ob nicht auch bei den großen sachlichen Entscheidungen Werthaltungen mitspielen. Das wäre an sich nicht so schlimm, wenn es nicht die falschen Haltungen (das ist jedenfalls mein Eidnruck) sind.

Tragisch ist es nun, wenn gute und bereits ausformulierte Ideen mit wirtschaftlichen Argumenten bekämpft werden, anstatt eben diese Argumente für eine sukzessive Verbesserung der Planung zu verwenden. Der Fall Regionalbahn - Innsbruck ist so ein Beispiel – und auch wenn momentan alles auf Schiene ist (welch abgedroschenes Wort), wird die Diskussion leider noch nicht zu Ende sein und immer wieder aufflammen.

Und was tut man, wenn gewichtige wirtschaftliche Argumente (meist leider eher kontra) im Raume stehen?
Man versucht ihrer habhaft zu werden – am besten so, wie sich "der kleine Maxi" die Wirtschaft vorstellt. Warum sollen Milchmädchenrechnungen nicht auch zu Erkenntnis führen?

Mittwoch, 10. November 2010

Taktverkehr

Dass da etwas im Busch ist, weiß man nicht erst seit Oktober. "Intensiv wurden in den vergangenen Jahren die regionalen Taktsysteme ausgebaut und die Täler vertaktet. Doch nicht immer läuft es nach den Wünschen des Betreibers. Deshalb soll im kommenden Jahr das Tiroler Taktsystem evaluiert werden." Zumindest seit der Fußball EM weiß man dass man im ländlichen Raum keinen städtischen Takt anbieten kann.
Naheliegend wäre dann auf einen Stunden oder allenfalls Zweistundetakt zu gehen. Wobei die Taktabstände nciht größer werden dürfen, als man zu Fuß für die Strecke braucht. Z.B. wäre ein Stundentakt ins südöstliche Mittelgebirge von Innsbruck sehr fragwürdig, weil man von Innsbruck auch zufuß in weniger als einer Stunde in Aldrans ist.
Insgesamt glaube ich aber, dass das ein Vorgeschmack auf die Einschränkungen ist, die notwendig werden, wenn der Auto- und Autobusverkehr nicht mehr finanzierbar ist. Momantan sind es wohl dei Lohnkosten, die maßgebend sind, mittelfristig werden es die Energiekosten sein.
Anderseits scheint es auch bei der Bahn nicht zu funktionieren: "Ein besonderes Sorgenkind ist das Außerfern. - Natürlich ist es in dünn besiedelten Regionen ungleich schwieriger, aber sowohl bei der Bahn als auch beim Bus ist es im Bezirk Reutte sehr schwierig. Die Auslastung ist schlecht.“ Das wird wohl daran liegen, das die Bahn ins Außerfern noch immer zu lange braucht und die 50 Mio Euro für Beschleunigungsmaßnahmenvergrößerungen  wohl nicht vorhanden sind (man sehe sich an, welche Beträge bei einer Nebenbahn schon als exorbitant gehandelt werden), da man ca. 200 Mio Euro für den Tschirganttunel ausgeben muss (?) um von vornherein sicherzustellen, dass eine Verkehrsverlagerung auf die Bahn verunmöglicht wird.
Warum Straßen als Hauptstraßen und die Bahnen parallel dazu als Nebenbahnen bezeichnet werden ist ein Rätsel. Man bekommt den Eindruck dass die Bahn immer nur eine Nebenbahn sein wird, mag sich auch noch soviele teure Tunnels graben und alle vermeintlichen Nebenbahnen einstellen.
Alles in allem Taktlos.

Dienstag, 2. November 2010

Inflation

Also gut - ich habe mich geirrt. Es sind nicht 50% oder gar 60%...
2007 bekam ich zu meinem Geburtstag eine Schweizreise geschenkt. Damals wunderte ich mich:
"Was regen sich die Leute auf; die Schweiz ist doch nicht teuer?! Das Preisniveau ist doch ähnlich wie bei uns."

Diesen September, zwei Tage Engadin - und in der Geldtasche war Ebbe.

Betrachten wir den Euro/CHF Kurs (vgl. z.B. Amtsblatt der Europäischen Union, Euro-Wechselkurs).
Mai 2007: ca. 1,65
September 2010:  ca. 1,28

Bezogen auf die Schweiz kann man somit von ca. 29% Wertverlust in der Eurozone in etwas mehr als drei Jahren sprechen....ich hätte sie ja höher geschätzt. Aber innerhalb der EU werden wir uns hoffentlich noch länger vormachen können, dass die Inflation nur bei 2% jährlich  - somit ca. 6% Wertverlust in diesen 3 Jahren liegt.

Samstag, 23. Oktober 2010

Trassensicherung

Die Welt ist ein Kindergarten. Beispielsweise in Gemeindertasitzungen, wo es immer wieder zu Bandenbildung kommt und man dann einfach Dingen nicht zustimmen darf, die ansich richtig wären. Wären die XXn dagegen gewesen, wenn die YYn, ZZn, VVn oder UUn diese Trassensicherung vorgeschlagen hätten?
Man sollte mehr von diesem Zeugs lesen. Doch was hat es für einen Sinn, außer, dass einem der Respekt vor einzelnen Entscheidungsträgern gänzlich abhanden kommen könnte?


Zitate daraus:

30.13 I-OEF 62/2010
Straßenbahn bzw. Regionalbahn- Autoverkehr, Anlegung von Rasengleisen auf den Abschnitten der getrennten Führung


Kommentare dazu:

"Wir stimmen diesem Antrag nicht zu und zwar aus dem Grund, weil diese Rasengleise ein völliger Unfug
sind. Wenn man ein Blumenbeet anschauen will, sollte man in den Hofgarten gehen, aber bei Rasengleisen müsste man Kolonien von Arbeitern anstellen, die das Unkraut "auszupfen".

Immerhin war der erste Kommentar scharf aber sachbezogen; Material, über das man diskutieren kann.


"Ich habe hinter mir gerade gehört, dass sich Barcelona von Innsbruck in zwei Dingen unterscheidet: Erstens, spielen die Spanier besser Fußball und zweitens gibt es dort weniger Schneefall. Eine Schneeräumung bei Rasengleisen wäre ein totaler "Holler". Nicht jeder Vergleich hinkt."

Dazu dieses Bild aus Bergen (ist nördlich von Innsbruck gelegen, zwar atlantisches Klima, aber Schnee gibts dort regelmäßg) - Rasengleis in Bergen, Copyright "Bybanekontoret Bergen"

Diese Überblick darf man aber wohl in der Weltstadt Innsbruck von Einzelnen nicht erwarten. Da ist ein Rasengleis erst was, wenn Frau Arch. Zaha Hadid draufgekommen wäre....

Zur Ehrenrettung der Mehrheit des Gemeinderats: Der Antrag wurde schlußendlich angenommen. Auch wenn in der Debatte  dieser peinliche Kommentar zu finden war.


30.14 I-OEF 63/2010
Gewerbegebiet Rossau, Trassensicherung für einen zukünftigen Ausbau der Straßenbahn


"Wenn die Planer für den Masterplan in der Rossau die Meinung vertreten, dass es notwendig ist, für die Zukunft eine Trasse zu sichern, dann werden sie das auch tun. Ich glaube nicht, dass dazu ein Antrag der Innsbrucker Xxn notwendig ist. Man beauftragt ja nicht irgendwelche Menschen, die nur für die nächsten drei Jahre vorausdenken, sondern damit eine längerfristige Entwicklung geplant wird."


Soviel zum Thema Kindergarten. Kursiv ist der von mir ersetzte Text, weil es hier ja nicht um bestimmte Parteien gehen soll.....und man im Sinn der der Redefreiheit ja auch blöde Fragen und stellen und blöde Statements von sich geben darf.

Dieser Antrag wurde leider abgelehnt.
Ein sachliche Diskussion wurde überhaupt nicht geführt. Man lese das ganze Protokoll - einen Reihe von Peinlichkeiten und Niederträchtigkeiten mit ein paar Berufsempörten (diese Scheinheiligekeiten gibt es leider in jedem Verein).
Als Bürger würde ich mir erwarten, dass darüber diskutiert wird, warum eine solche Trassensicherung richtg oder falsch ist, was zu verbessern ist und nicht ob sich wer auch immer mit fremden Federn schmückt. Faktum ist im Übrigen, dass in Innsbruck (leider) kein Planer irgendetwas tut, solange er nicht das politsche OK für jeden Strich seiner Zeichnung hat.
Immerhin zeigt das Protokoll, dass der Antrag abgelehnt wurde, weil er von den falschen Leuten gestellt wurde. Der Umkehrschluß bedeutet: Sachlich ist das Vorhaben richtig.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Impulsveranstaltung „Gemeinden mobil“

Klimabündnis und Gemeinden-Mobil luden zur Impulsverantstaltung bei der es um die Zukunft der Mobilität ging. Nur schüchtern wurde von "weniger Verkehr" gesprochen.

So wiederholt sich alljährlich ein Treffen von motivierten, sachkundigen und ehrlich bemühten Menschen, die etwas in die richtige Richtung zu bewegen zu versuchen. Die Elektromobilität bleibt der Hoffnungsschimmer unserer "Mobilitätskultur" also eigentlich "Business as Usual" - aber mit dem grünen Mascherl.

Auch wenn mich die Elektromobilität interessiert und ich sie auch verwenden möchte - ich denke, um weniger motorisierten Individualverkehr kommen wir nicht herum. Sonst bleibt die Elektromobilität einen ähnliche Begleitmusik, wie die der Musikkapelle auf der Titanic - wie hier auf Robert Paterson's Weblog.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

"Es wird mehr Wölfe in Tirol geben"
Waren es zuerst die Bären kommen nun auch die Wölfe. Von den Wildschweinen gar nicht zu reden. Bei aller Naturliebe, denke ich, dass Tirol trotz des geringen Anteils an menschlichen Dauersiedlungsraum zu wenig flächige großen und zusammenhängenden Dauersiedlungsraum für Wolf und Co bieten wird.
Mir fällt dazu nun die Landschaft nordöstlich des Velebitgebirges ein, die geprägt ist von seltsamen Bauernhäuschen, die jeweils aus parallel angeordneten Wohn- und Stallteilen bestehen. Der Raum dazwischen wird vorne und hinten durch eine Hofmauer abgeschlossen, sodass ein geschützer Pferch für Mensch und Vieh ensteht. Sieht dann ungefähr so aus , wie hier in Govici (Umbau eines solchen Huase, offenbar hält man es in Kroatien nicht für fotorgraphierenswert, ich konnte damals nicht, weil ich es nur von der Autobahn aus gesehen habe) oder in Kompolje (eine Variation, eher ein Vierseithof?).
Bevor jetzt manche ein Balkanisierung fürchten - es ist auch ein Fortschritt in Richtung geschlossener Bauweise, wozu uns die neuen Tiroler Zuzügler motivieren könnten.....

Montag, 11. Oktober 2010

Mai 1986, kurz vor der Einstellung
der Bergstrecke
war die Trasse
westlich von Lunz noch in bestem
Zustand (die Bergstrecke auch)
Aus gegebenem Anlass ein Rückblick zum July 2009:

Sent: Tuesday, July 28, 2009 7:25 PM
Subject: Bene Betriebserweiterung Gstadt

Sehr geehrte Damen / Herren,
bezugnehmend auf den Artikel http://noe.orf.at/stories/357116/ und die schwer verfizierbaren Kommentare dazu würde mich interessieren, ob es tatsächlich geplant ist, ein zukunftssicheres Verkehrsmittel (was die Ybbstalbahn bei entsprechend konstruktiven Investitonen wäre) für ein Erweiterung ihres Betriebs zu kappen.
Des Weiteren frage ich mich ob ein zukunftsorientierter Betrieb (diesen Eindruck machte mir Bene zumindest  bisher - wenn ich nur an das tolle Betreibsgebäude denkie, das man von der Ybbstalbahn aus gut sehen kann) nicht eher auf die Errichtung eines Dreischiengleises für vereinfachte Güteran- und Ablieferung pochen müsste - schon im Hinblick auf die sich abzeichnende Erschwernis beim Gütertransport auf der Straße.
Bitte um Klärung - auch im Hinblick darauf, ob ihre Produkte wirklich noch zukunftssicher sind.
mit freundlichen Grüßen



und dieser Nachschlag mit Tippfehlern.....

Sehr geehrte Damen / Herren,
Bevor sie sich fragen,was sie falsch gemacht haben.
Mittlerweile bin ich bei meiner Recherche noch auf diesen Link gekommen, wo zu Bene einige gute PR zu finden ist: http://www.probahn.at/thema_ybbstalbahn_leserbriefe.asp?site=101
Thomas Vielhaber, 05.04.2009
...- Intelligente Beförderungssysteme (Container, Wechselaufbauten) sorgen für raschen und reibungslosen Güterverkehr und entlasten die Region vom Güterverkehr auf der Straße. Firmen wie die BENE AG zählen zu den zufriedenen Kunden der Ybbstalbahn und nutzen europaweite Logistikkonzepte auf der Schiene für ihre Warentransporte.

Wenn also das schon klappt, müsste doch auch ihrerseits das Interesse bestehen, dass das Hinterland weiter bahnmäßig "connected" bleibt. Dazu bitte um Bestätigung, wenn sie es können.

mit freundlichen Grüßen
Martin Schönherr

PS.: http://bene.com/bueromoebel/umwelt-verpackung.html sollte Sie besser verlinken, dort sollte auch Ybbstalbahn auftauchen :-)


Gehört habe ich von den Leuten nichts mehr - oder ihr/mein Spamfilter hat es entfernt?



Mittwoch, 6. Oktober 2010

....„Der Ausbau der Hallerstraße ist ein sehr wichtiges Projekt, für das ich und die Gemeinde Thaur viele Jahre gekämpft haben“, freut sich Bgm. Giner. Durch die bessere Anbindung ist jetzt auch ein weiterer Ausbau des Thaurer Gewerbegebietes denkbar. Außerdem könnte man auch von der Thaurer Brücke eine neue Zufahrt nach Rum bauen......

dazu dieser Leserbrief an die Redaktion am 8.9.2010
Sehr geehrter Herr Fügenschuh
Die Ausführungen im Bezirksblatt bedürfen eines ergänzenden Kommentars:
1) Für den Vollanschluss des Thaurer Gewerbegebiets wird das Güteranschlussgleis Nord westlich der Köllenspergerstraße abgebrochen. Dieses Gleis wird aber im Falle einer langfristigen Weiterentwicklung eines zukunftssicheren Gewerbegebietes benötigt. Insofern ist das Argument für den Vollanschluss „ein weiterer Ausbau des Thaurer Gewerbegebiets denkbar“ nicht zutreffend, da gerade dadurch diese Entwicklung verunmöglicht wird (zumindest, wenn man immer von der Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene spricht).
2) Zum Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ist festzustellen, dass in den mittlerweile bekannten Plänen zum Vierspurausbau der Hallerstraße soweit erkennbar die Trasse für die Regionalbahn südlich der Hallerstraße nicht wirklich berücksichtigt wurde, da dort Leitungen und Durchlässe verlaufen, die beim Bau wieder kostspielig verlegt werden müssten.
So mag zwar, wie Sie selbst sagen, am weiteren Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel kein Weg vorbeiführen; jeder Weg dorthin wird aber mit Einzelentscheidungen (im Zweifel für den Autoverkehr?) nachhaltig erschwert.

Nun.
Immerhin hat vielleicht auch dieses Nachbohren zu einem konkreterem Statement beigetragen, dass zwar unangnehm ist, man jedoch nicht als in Stein gehauen betrachten darf. Vielleicht sind die Aussagen zum Spatenstich des Hallerstraßenausbaus darin begründet. Interessant ist in diesem Zusammenhang, was man unter den Suchbegriffen "Inkompetenz" und "Hallerstraße" findet .....

Dienstag, 7. September 2010

Leopold Gerstel

U.a. auch www.paschberg.blogspot.com berichtete: Architekt Leopold Gerstel ist tot.
Ein kleiner Nachruf - wobei dem Vernehmen nach schon namhafte Innsbrucker Architekten dabei sind, etwas Größeres (eine vollständige Werkdokumentation?) zusammenzustellen.
Dieser Artikel wurde übrigens als Entwurf für die Homepage der Abteilung Raumordnung-Statistik, örtliche Raumordnung begonnen. Es zeigte sich aber, dass der Artikel wohl etwas zu weit vom Thema "Raumordnung" landen würde. Ob das tatsächlich so ist, überzeugen Sie sich bitte selbst.

Täler ohne Eisenbahnen dürfen ausgesiedelt werden.
(bzw. siedeln sich von selbst aus)

Betrachtet man die aktuellen Verkehrskarten wie sie auf der homepage der Landesverkehrsplanung dargestellt sind, so erkennt man deutlich die am stärksten belasteten Achsen in Tirol.
Rechnet man von einem durchschnittlich mit ca. 80 Personen besetzten Regionalbahntriebwagen und einen Halbstundenintervall für Randzonen auf die Hauptverkehrszeit zwischen 7 und 19 zurück so ergibt das eine Verkehrsaufkommen von ca. 4000 Personen pro Richtung.
Rechnet man weiters, dass ein KFZ mit relativ hoch gegriffenen durchschnittlichen 1,5 Personen besetzt ist, so resultiert daraus eine äquivalente KFZ- Anzahl von 2700 Stück – was einen Querschnittsbelastung in beide Richtungen von 5400 KFZ zur folge hat. Bei dieser Überschlagsrechnung wurden allerdings die Stoßzeiten und der LKW-Anteil außer acht gelassen.
Geht man weiters davon aus, dass der Modal-Split nicht eine völlige Verlagerung des motorisierten Mobilitätsanteils von PKW nicht möglich sei (ich betone hier „sei“, da die noch kommenden Sachzwänge sehr wohl eine weitergehenden Verlagerung erzwingen werden) so rechtfertigt einen tägliche Querschnittsbelastung von ca. 10000 KFZ die Errichtung einer schienengebundenen und damit energieeffizienten Infrastruktur zur Sicherung der Mobilität in den betreffenden Bereichen auch nach 2030, dem Zirka-Grenzjahr nach der Olduvai-These .

Erreichbarkeit ist wichtig für die wirtschaftliche Kommunikation.
Doch wie geht das ohne Auto.
Wir haben es verlernt und werden es wieder lernen müssen.

Noch haben wir die Wahl zwischen verschiedenen Medien. Wenn wir jedoch lange warten, bleibt nur mehr das Zufußgehen. Das mag zwar vielleicht sehr langfristig ein Vorteil sein – denn die betroffenen Orte werden wieder das werden, was sie waren: Kleine verträumte Bauerndörfer in denen man z.B. einem Menschen, der sich den Fuß gebrochen hat, die letzte Ölung geben muss. Wahrscheinlich möchte aber keiner (selbst aus den Tiroler Brauchtumsgruppen) mehr freiwillig in die vorindustrielle Idylle zurück. Zwar werden wir bei einem solchen Rückfall in die Steinzeit als Annektionsziel für Chinesen und andere wahrscheinlich nur mehr als Sondermülldeponie interessant sein – doch für uns selbst ist ein solcher Lebensraum dann auch nicht mehr interessant. Gut 600.000 Tiroler werden auswandern müssen.

Wollen wird das nicht, bedeutet es für Tirol, dass sein Energieverbrauch deutlich gesenkt werden muss. Bei den Heizkosten geschieht schon recht viel. Der Verkehr frisst aber alles auf. Es führt daher nichts um die signifikante Reduktion des Autoverkehrs herum – denn auch elektrisch betrieben wird der Straßenverkehr nicht energieeffizient zumal Straßenbau im Verhältnis zu eisenbahnbautechnischen Feinheiten leider reine Steinzeit bleiben wird.


Auszubauenden Bahnstrecken bzw. Netzverdichtungen im Ballungsraum durch ergänzende Bahnstrecken:
Telfs – Kufstein
Wipptal – Innsbruck
Kitzbühel – St. Johann
Landeck – Imst

Neuzubauende Bahnstrecken
Landeck-Prutz
Ötztal/Bahnhof – Ötz
Wörgl/Kufstein - St. Johann

Im Hinblick auf die künftige Entwicklung (wenn man rechtzeitig den Verkehrsmodus änderte, wird es auch nach 2030 noch wirtschaftlich bergauf gehen) neuzubauenden Bahnstrecken
Prutz-Mals bzw. -Schuls
Landeck – Kappl (Ischgl)
Ötz-Sölden
Telfs-Nasserreith bzw. Imst-Nasserreith
Nasserretih-Ehrwald
Reutte-Elmen
Fulpmes-Milders
Jenbach-Achenpass
Kitzbühel-Mittersill-Lienz
Kufstein-Kössen
St. Johann –Waidring -Berchtesgaden

Das Rennen ist eröffnet.
Dem Entscheidungsträger, der sich Zeit lässt und hofft, dass alles eh nicht so schlimm kommt (man muss doch vorher bedenken und abwägen?) angemerkt – es kommt vielleicht schlimmer.
Die Orte in den oben bezeichneten Bereichen, die es nicht schaffen, werden auf den globalen Landkarten verschwinden.

Sonntag, 5. September 2010

Die Ganze Woche. Es ist interessant, dass sich eine eher den Boulevardblättern zuzurechnenden Zeitung Planungsthemas annimmt. Es gibt immer wieder interessante Artikelserien zur Verkehrsplanung (zuletzt Radverkehr und ÖBB) und regelmäßig eine Kolumne von Prof. Hermann Knoflacher.

Zu diesen Themas passt auch der TT-Artikel  "In zehn Jahren ist Europa ruiniert",  wie es kürzlich Jacques Attali, ehemaliger Berater der französichen Regierung formulierte. 


Wenn man schon ohne wirtschaftliche Detailbildung selbst darauf kommen kann, dass das was wir im Straßenbau noch immer treiben Ähnliches ist, was Argentinien in den 40ér Jahren auf anderen Gebieten (Militär? -was sicher der noch größere Humbug ist) gemacht hat, erscheint mir dieser Unkenruf schlüssig - hoffentlich hört man drauf und tut etwas gegen diese Entwicklung. Mit Empörung über die schlechte Nachricht ist Keinem geholfen. In deisem Sinne möge man auch den folgenden Leserbrief verstehen....

Wahrscheinlich ist der Leserbrief an die "Ganze Woche" zu lange - aber man soll ja Zeitungen motivieren, wenn sie sich wichtiger Themen annehmen und dran bleiben:

Zur „Eisenbahneinstellungsorgie“ in Niederösterreich.

So sehr Niederösterreich in manchen Dingen mit gutem Beispiel vorangeht – „Niederösterreich gestalten - schön erhalten“ wird beim fehlenden Erhalt der Nebenbahnen in Frage gestellt.
Das Ende dieser Bahnen (wie z.B. der langsame Tod im Ybbstal seit 1986) ist nur ein Symptom des Untergangs regionale Zentren, die durch die Zersiedlung in deren Umfeld geschwächt werden. Diese Zersiedlung ist lebensstilbedingt bildet ein funktionales Paar mit dem Autoverkehr. Da dieser Lebensstil aber auch am Ende ist, darf man erwarten, dass die so entstandenen Regionen von den Landkarten wieder verschwinden werden.

Niederösterreich verfügt über mehr als ein Drittel der österreichischen Bahnkilometer. Beim Straßennetz sieht das ähnlich aus. Jedem Niederösterreicher „gehören“ ca. 20m Straße und 1m Bahnstrecke. Auch das sind in Österreich Spitzenwerte. Also doch alles bestens?

Stellt Niederösterreich nur deshalb Bahnen ein, weil man sich an den Österreichdurchschnitt angleichen möchte oder weil es anderer Gründe gibt?
Meine Theorie ist, dass man die Bahn aus der Fläche nimmt, weil man damit nachhaltig Landstriche entsiedeln will. Man meint auf die Dauer den steigenden öffentlichen Aufwand nicht in den Griff zu bekommen. Und das wird auch so sein, wenn nicht ausschließlich die Regionen weiterentwickelt werden, die bereits über unmittelbare Bahnanbindungen verfügen.

Auffällig ist, dass der Dauersiedlungsraum Niederösterreichs (also der Fläche, die aufgrund von Lage, Klima und Oberfläche besiedelbar ist) mit Verkehrsinfrastruktur im Österreichvergleich schlechter versorgt wird. Das bedeutet, dass für eine ausgewogene Nutzung der vorhandenen Infrastruktur letztendlich eine Reduktion und Konzentration des tatsächlich besiedelten Teils im Dauersiedlungsraum unumgänglich ist.

Der Straßenverkehr ist nicht zukunftsfähig, da er auch elektrisch betrieben weiterhin einen hohen Flächenverbrauch hat und der Fahrweg im Vergleich zur Bahn energetisch nicht optimiert ist. Der Infrastrukturrückbau wird daher bei der Bahn nicht stehen bleiben, sondern künftig vor allem die Straße betreffen.
Der Verlust an Infrastruktur in dünn besiedelten Gebieten wird die Abwanderungen aus solchen Regionen vollenden. Die Bahn als Rückfallsebene ist zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr vorhanden.

Vielleicht ist unter den so betroffenen Regionen auch das Ybbstal (noch steht die Bahn ja und könnte reaktiviert werden).

Erstaunt darüber darf man leider nicht sein. In den Sechzigerjahren stellte man in der Planung fest, dass sich hochwertige Infrastruktur letztendlich nur für intensiv genutzte Räume bezahlt macht und daher die Peripherie teilweise „geopfert“ werden muss. Wir hatten nun eine Gnadenfrist von 40 Jahren, um in der Raumplanung und der Verkehrsplanung entsprechende Schwerpunkte zu setzen. Leider war das ohne Unterstützung der Politik nicht möglich und so stehen wird nun vor den verschärften Problemen, die bereits 1970 bekannt waren.

Es ist keine Erfüllung für einen Planer, die Bestätigung seiner Unkenrufe zu erleben oder heraufdämmern zu sehen. Aber mehr bleibt leider nicht, wenn „konstruktive Beiträge“ nur erwünscht sind, wenn sie in mehr Straßenbau und mehr (verteilter) Siedlungsfläche münden.

Leider haben Professor Knoflacher und andere Mitstreiter noch nicht genügend Gehör gefunden.



Anmerkung: Die dargelegten Größenverhältnisse habe ich aus einem Österreichvergleich von Straßen und Bahnkilometer in Zusammenhang mit Einwohnerdaten überschlagen. Datenstand ca. 2005, Statistik Austria und  Österreichische Raumordnungskonferenz

Freitag, 20. August 2010

Das folgende Schreiben wurde an die TT wegen eines Artikels am 19.8.2010 gesendet.
Die Motivation dazu: Im Regionalprogramm Sellrain aus den Siebzigerjahren findet sich ein Punkt "Ausbau der Straße nach Tanneben zur Ermöglichung des Postbusverkehrs"
Die Straße ist längst ausgebaut.
Bus fährt aber dort keiner....

Pillerstraße Nadelöhr für Öffis.

Bei den Aussagen zum Ausbau der Pillerstraße wird man den Eindruck nicht los, dass die Motivation nicht so sehr der öffentliche Verkehr ist, der sehr wohl mit kleineren und wendigen Bussen abgewickelt werden könnte, sondern der Wunsch, auf dieser Straße mit dem PKW, Wohnmobil und Motorrad zügiger zu fahren. Aber wahrscheinlich bedenkt man nur die langfristigen Konsequenzen nicht.
Man wird also durch den Ausbau der Pillerstraße in erster Linie erreichen, dass der Gache Blick mit dem Auto noch leichter erreichbar wird und die Fahrgeschwindigkeiten auf der Straße steigen.
Dass der Piller Sattel ein besonderer Ort ist, mag weit abseits der Straße stimmen. Doch seit den erfolgten Rodungen und autogerechten Planierungen um das Naturparkhaus herum erinnert der Platz eher an die Parkplatzwüste um ein Einkaufszentrum herum. Zusammen mit dem nun gewünschten Straßenausbau ergibt das eine „stimmiges“ Bild – aber eben nicht für den Naturpark.
Man sollte also einfach statt mit einem großen Bus mit zwei kleineren fahren. Dann kostet der Busbetrieb zum Naturparkhaus eben jährlich 14000€ statt 7000€, was immer noch billiger ist, als der Straßenausbau und dessen Folgekosten durch Erhalt größerer Anlagen und Umweltschäden.

Sonntag, 28. März 2010

Sind alle Bahnbauten Großprojekte?

Ich teile ja auch prinzipiell die Meinung dass die ÖBB anstatt in Tunnel und Hochhäuser in Netzverdichtungen und Verbesserungen bei Nebenbahnen und für Streckenverbssserungen zur Taktfahrplanoptimierung investieren sollte.

Die Gefahr der nun in den Medien dargestellten Lage ist aber, dass als Notnagel für Infrastrukturprojekte die Straße übrigbleibt. Rad und Fußwege, die den besten Kostennutzenfaktor hätten, werde es eher nicht sein, da diese von der Primtivpolitik noch als Kinderkram angesehen werden.

Nach dem Motto: Wenn alle so tun, als gäbe es Peak-Oil und Klimaerwärmung nicht, werden sie schon nicht eintreten.
Mit Gottvertrauen hat das nichts zu tun. Wird dürfen uns hier nicht erwarten "Dein Glaube hat die geholfen" (Lukas 18,42) sondern "Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um" (Jesus Sirach 3, 27)

In diesem Sinne hoffe ich, dass auch der Tschirganttunnel und ähnlich Projekte in Frage gestellt werden.

Donnerstag, 25. März 2010

Rating von Staaten

Ein Gedankenanstoss - es wäre interessant, ein Rating von Staaten nach diesen Kirterien zu berechnen:

Pluspunkte
Investitionen in Projekte
für Rad und Fußwege
sowie des öffentlichen Nahverkehrs


Minuspunkte
Ansiedlung von Handelabetrieben in Ortsrandlagen
Investitionen in Großprojekte für Transitverkerh
Ivestitonen in Straßenbau

in diesem Sinne...
vielleicht lässt sich mit den Daten des Worldmappers (so sehr auch diese teilweise fragwürdig sind) hier ein gutes Rating zusammenstellen.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Falschaussage

Gesucht wegen Falschaussage* zum Regionalbahnprojekt:


Sollten die extern verlinkten Bilder nicht mehr online sein, ist es auch nicht weiter schlimm, da man diese Herren vergessen sollte - solange sie solche Meldungen verzapfen. Aber ich will gern als Entschuldigung akzeptieren, dass sie einfach nur nichts davon verstehen.

*)nicht im jursitischen Sinne zu verstehen, denn die Politik hat´s je selten mit der Wahrheit

Freitag, 15. Januar 2010

Standortbestimmung


Jetzt ist also die Sache aus dem Sack. Ganz unbeteiligt bin ich an der Sache nicht, wollte ich doch stets klare Verhältnisse bei der Beurteilung von Bebauungsplänen in Hall bekommen. Andererseits ist das nun berichtete noch kein demokratisch hergestellter Beschluss sondern nur ein erstes Statement.

Man sollte sich immer bewusst sein, dass wir alle Narren in einem Spiel sind, das keiner von uns wirklich überblickt aber hoffentlich alle nach bestem Wissen und Gewissen spielen.

Mir hat ein Kollege angeraten, meine Beweggründe für die Regionalbahn rechtzeitig zu dokumentieren, damit, falls eine dieser Annahmen eintreten sollte, ich dann sagen kann, „ich hätte es immer schon gesagt“. Das will ich gern tun, auch wenn das mehr eine Eitelkeit ist, und möchte gleich eine Haftungseinschränkung aussprechen: „Jemand, der glaubt Dinge kommen zu sehen (denn wissen tut er es auch nicht), ist nicht zwingend der, der die Dinge auch verursacht (in meinem Fall gibt es eine gewisse Mitschuld, da ich auch noch gelegentlich mit dem Auto fahre und noch mit Öl heize).“


Was ist meine Sicht der Dinge?

Unsere Primärenergie ist fossil. Darunter ist das Öl wesentlich, da es nicht allein Primärenergie für unseren Verkehr sonder auch Baustoff für unser Verkehrsnetz ist. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Doch ich habe selten soviel Gottvertrauen wahrgenommen, wie in dieser Angelegenheit, in der man voll darauf vertraut, dass alles so weitergeht wie bisher.

Meiner Ansicht nach, wird uns diese Öl-Energie in den nächsten zehn Jahren merkbar abhanden kommen; vorerst wahrscheinlich noch abgeschwächt durch die technischen Neuerungen (Dreiliterauto, vielleicht auch Öl aus der noch in größeren Mengen vorhanden Kohle), später dann umso radikaler. Auch der Straßenerhalt wird ein Problem werden, da der notwendige Baustoff nicht oder nur mehr teuer verfügbar ist.

Warum hat man am Beginn der industriellen Revolution nur wenig Straßen aber umsomehr Bahnen gebaut?. Weil diese durch die Art des Fahrwegs ökonomischer mit der zur Verfügung stehenden Energie umgehen (weniger Rollreibung, bewusste Trassierung im Hinblick auf sparsamen Energieaufwand).

Wir werden dorthin zurückkehren. Die Zeit der Energieverschwendung (sie ist bereits vergangen!) beruht nicht zuletzt auf dem Energieüberschuss, den die industrielle Revolution hervorgerufen hat, der bereits aufgebraucht ist und die Illusion über dessen Verfügbarkeit nur noch vom Verbrennen fossiler Vorräte aufrecht erhalten wird.

Was bedeutet das im Tiroler Zentralraum?. Haben wir genug heimische Energie (Wasserkraft, Windkraft, Solarkraft, da muss man natürlich aktiv werden und auch manches tun, was bisher nicht en vogue ist) so können wir eventuell auf einem vergleichbaren Niveau, wie bisher leben. Allerdings ohne Auto als Hauptverkehrsträger. Die als Ersatz dafür notwendige Infrastruktur muss aber rechtzeitig aufgebaut und verbessert werden. Den auch der Bus fährt mit Ölderivaten auf Fahrbahnen aus Ölderivaten. Selbst wenn der Bus mit Strom fährt, bleibt noch das Problem des Fahrbahnerhalts.

Straßenbauten, wie der Ausbau der Hallerstraße in Thaur und Hall oder die Untertunnelung der Grassmayrkreuzung in Innsbruck, haben vor diesem Hintergrund nur ideellen Wert für künftige Archäologen, die sich darüber wundern können, wofür das gebaut wurde und wahrscheinlich mangels Begründbarkeit auf eine Art Kult tippen.

Somit denke ich, dass wir um 2020 beginnen werden, im Alltagsleben (nicht als Sport) dort zu Fuß zu gehen, wo keine Bahn und damit auch keine anderer Ersatz mehr hinfahren wird. Insofern erscheint auch der Fertigstellungszeitpunkt der ersten Regionalbahnphase Völs – Rum (dieser Zeitpunkt wird doch eher in Richtung 2020 tendieren, da man schon bisher so lahm und zögerlich vorging und das späterhin schon wegen der steigenden Energiepreis nicht besser wird) zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt gesetzt: Nämlich dem, an dem alle Umlandgemeinden um Bahnerschließungen betteln werden, man aber vielen sagen wird müssen, dass sie dann doch nur mehr umsiedeln können.

Es gilt also rechtzeitig das Betriebssystem unserer Zivilisation umzustellen. Derzeit sind wir auf „Auto-Öl“ und meinen, dass die Bahn nur eine emulierte Applikation (weil eigentlich ein anders Betriebssystem) auf diesem Betriebssystem ist. Insofern ist also TT-. Nachricht eine Momentaufnahme, die glücklicherweise ein warnender Anstoßpunkt ist, aber wenn wir richtig darauf reagieren keine langfristig Entwicklung definiert. Man kann den dort dargelegten Aussagen nur beipflichten – wenn jemand nicht will, kann man ihn nicht zwingen – die Folgen hat in diesem Fall aber die Allgemeinheit zu tragen und es ist schon aufgrund der noch anstehende Bauzeit der Regionalbahn zwischen Rum und Völs etwas Zeit (zwei Gemeinderatsperioden) gegeben, zu tiefer gehenden Erkenntnissen in Stadt und Umland zu kommen.